SPD-Aktionstag für ein Leben ohne Barrieren

AG „60plus“ wirbt am Neumarkt für die ältere Generation.

Krefeld. Auf dem Neumarkt haben sie Holzböcke aufgestellt - wie kleine Gehsperren - mit Tafeln für handgeschriebene Ziele, "Leben ohne Barrieren" zum Beispiel, daneben eine Bodenzeitung aufs Pflaster geklebt. Die aktiven Mitglieder der SPD-Arbeitsgemeinschaft "60 plus" haben den Aktionstag für die ältere Generation - jeweils am ersten Mittwoch im April - mit einem "Leitbild barrierefreie Gesellschaft" zu einer Demonstration genutzt, wie in fast allen Städten des Landes.

Mit Passanten sind sie ins Gespräch gekommen, um auf immer noch bestehende Missstände aufmerksam zu machen. "Versuchen Sie doch mal, in meinem Alter mit Gepäck auf einen Bahnsteig im Hauptbahnhof zu kommen", fordert Horst Kamp (66)) zum Nachdenken auf: "Ohne Hilfe läuft da nichts."

Der Vorsitzende der Krefelder "60 plus", Willi Claeßen (75), setzt nach: "Wenn Sie einen Fernzug erreichen wollen, müssen Sie in Duisburg schon wieder umsteigen." Der ehemalige Heizungsbauer und Installateur, der lange auch hauptberuflich für die IG Metall gearbeitet hat, ist ein bisschen stolz darauf, dass die Älteren sich engagieren: "Wenn wir uns einmal im Monat im ‚Krater’ an der Vulkanstraße in Fischeln treffen, kommen mehr als drei Dutzend, das schafft so schnell kein Ortsverein."

Kamp, der lange im Automobilbau tätig war, kann viele Stellen in der Stadt aufzählen, wo ältere Menschen und erst recht Menschen mit Behinderungen Probleme haben, oft auch in der eigenen Wohnung. Da sei noch viel zu tun. Und Lösungen gebe es viele. Oft sei es eine Frage des Geldes.

Wenn sich die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft treffen, ist auch Geselligkeit gefragt, aber dann gibt es auch viele gute Ratschläge und Angebote gegenseitiger Hilfe. Seit Jahren veranstalten sie Urlaubstouren, nach Dresden zum Beispiel oder in die Oberpfalz, zu erträglichen Preisen, auch für Rentner. Ma.