Schule im bunten Outfit statt „Brutalismus“

Die über 40 Jahre alte Realschule an der Von-Ketteler-Straße wird zur Baustelle. Die Turnhalle folgt 2011.

Krefeld. Sie werden ihre Schule kaum wieder erkennen, die rund 900 Schüler der Freiherr-vom-Stein-Realschule in Fischeln, wenn sie am Montag aus den Osterferien zum Unterricht kommen. Die Fassaden zum Schulhof sind komplett eingerüstet und mit Planen abgehängt, an vielen Stellen haben die Arbeiten zur Sanierung des 1968 bezogenen Gebäudes begonnen.

Rund 2,8 Millionen Euro steckt die Stadt Krefeld in die Arbeiten. Davon kommen 87,5 Prozent aus dem Konjunkturpaket II, das vor allem der energetischen Verbesserung dient. Bald beginnen auch die Sanierungen an den Hauptschulen Hafelsstraße in Fischeln mit 1,8 Millionen Euro Kosten und Inrather Straße im Norden mit 1,5 Millionen Euro sowie der Dependance der Kaufmannsschule am Konnertzfeld in Lindental mit 1,8 Millionen Euro. Insgesamt kann die städtische Schulverwaltung 7,9 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket "verbraten".

Der Löwenanteil der bereits vergebenen Aufträge geht an Krefelder Unternehmen. "Damit haben wir auch das Ziel einer regionalen Wirtschaftsförderung erreicht", so Schuldezernent Gregor Micus. Bei einem Ortstermin an der Von-Ketteler-Straße ließen sich der Beigeordnete und Heinz-Günter Feuring, stellvertretender Fachbereichsleiter Schule, von der ausführenden Architektin Alice Himmelein über die Arbeiten informieren.

Nach der ohnehin notwendigen Betonsanierung - an einigen Stellen gucken die Moniereisen aus den Wänden - kommen 14 Zentimeter dicke Dämmungen auf die vor über 40 Jahren in einschaligem Sichtbeton hochgezogenen Wände. Fenster und Dächer werden erneuert. Die Dämmung wird verputzt, in Grün und Blau gestrichen, die Eingänge in Gelb. Das gibt der Schule nach 42 Jahren "Brutalismus" ein neues Outfit.

Rund 9000 Quadratmeter Fläche - das sind mehr als zwei Fußballfelder - werden angepackt, um später Energie zu sparen: alleine 3250 Quadratmeter Fassaden, 1700 Quadratmeter Fenster und Sonnenschutz sowie 3900 Quadratmeter Dach. "Die Fallrohre der Dachentwässerung kommen vor die Fassade, bislang liegen sie in den Wänden, das ist bei Reparaturen enorm aufwändig", erklärt die Architektin.

Bis Ende dieses Jahres werden die Schüler der Freiherr-vom-Stein-Schule in und mit der Baustelle leben, dann folgt bis Mitte nächsten Jahres die Turnhalle. "Damit kommen wir der Forderung des Konjunkturpakets nach, dass die Arbeiten möglichst bis Ende 2011 abgeschlossen sein sollen," betont Micus. Und Heinz-Günter Feuring fügt hinzu: "Alle Arbeiten sind ordnungsgemäß ausgeschrieben worden, das dauert eine Weile."