SPD will neue Entscheidungskraft für Gewerbe-Neuansiedlungen

Ein Lenkungskreis soll als kompetentes Entscheidungsgremium über Gewerbe-Neuansiedlungen entscheiden.

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Krefeld. Die SPD-Fraktion will die verschiedenen Stadttöchter mit ihren Entscheidungsstrukturen stärker miteinander vernetzen. Dafür soll ein Lenkungskreis gebildet werden. Wenn es nach dem Willen der Sozialdemokraten geht, mit einem starken Mann an der Spitze: einem möglichen neuen Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD).

Die SPD äußert schon seit längerem Unzufriedenheit mit den gegenwärtigen Strukturen des Flächenmanagements der Stadt. Wechselnde Ansprechpartner für Neuansiedlungen seien bisher mal der Oberbürgermeister, mal Wirtschaftsförderung, GGK Grundstücksgesellschaft oder auch die Hafengesellschaft. Jetzt will die Fraktion im Stadtrat einen Antrag zur Diskussion stellen, zu der sie alle Ratsmitglieder auffordert. Fraktionsvorsitzender Ulrich Hahnen, Bürgermeister Frank Meyer und Planungsfachfrau Gabi Schock informierten vorab über ihre Vorstellungen. Mit den immer knapper werdenden Ressourcen müsse man in Zukunft verantwortungsvoller umgehen, ihnen mit guter Planung begegnen und den Service stärken, so Hahnen.

Schock spricht gar von einem Paradigmenwechsel. Die Stadt solle nicht wie bisher dem Investor hinterherlaufen, sondern diesen gezielt und branchenorientiert suchen und die Voraussetzungen dafür schaffen. So will sie klassische Krefelder Geschäftsfelder wie Chemie, Stahl und Anlagenbau erhalten und ergänzen sowie neue Branchen wie die Bio-Ökonomie gewinnen. Bei der zuletzt stark gewachsenen Logistik solle nicht auf Größe, sondern auf Wertschöpfung gesetzt werden.

Ein effizientes Flächenmanagement soll von einem Lenkungskreis gesteuert werden, dem Vertreter aller mit dem Bauen, Wohnen und Makeln befassten Stadttöchter angehören. Das Ziel: bedarfsorientierte, zeitnahe Abstimmung und Antwort an die Investoren aus einer Hand. Die Frage, wer denn der künftige Hauptansprechpartner sein soll, wurde ausweichend beantwortet. Die Aussage, dass aber ein starker neuer Oberbürgermeister Frank Meyer die Fäden ziehen soll, war aufschlussreich.

Die SPD hat sich auch Gedanken um eine bessere Finanzierung gemacht. So soll die GGK nicht gezwungen werden, ihren Gewinn am Verkauf von Grundstücken an die Stadtkasse abzuführen, sondern sich aus den Erlösen mit Hilfe eines revolvierenden Flächenfonds zu refinanzieren. An neue Großgewerbeflächen ist nicht gedacht, abgesehen von der Entwicklung entlang der A44. Dafür sollen Brachflächen und im Flächennutzungsplan ausgewiesene Flächen entwickelt werden.