Ohnmacht in der Wiederholung

Elisabeth Höller zeigt ab morgen Videokunst in der Pförtnerloge der Fabrik Heeder.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Als eine Art künstlerischer Schaukasten funktioniert die ehemalige Pförtnerloge in der Fabrik Heeder. Mehrere große Fenster gewähren Einblicke in den Raum, der seit einiger Zeit von Künstlern des BBK Niederrhein mit wechselnden Ausstellungen bespielt wird. Ab morgen, 19 Uhr, ist dort eine Videoarbeit der Duisburger Künstlerin Elisabeth Höller zu sehen, die passend zur Jahreszeit nur im Dunkeln zu betrachten ist.

Das große, zum Innenhof gewandte Fenster wird dabei zur Projektionsfläche für das zweiminütige Video „On The Way“. Darin ist ein Mann zu sehen, der im Wasser rückwärts schwimmt, ohne jemals anzukommen. Durch Schneiden der Bildsequenzen werden seine Bewegungen immer schneller und zappeliger, was die Aussichtslosigkeit seines Tuns umso deutlicher macht. Einen zusätzlich unwirklichen Anschein bekommt die Szene durch eine seltsame Farbigkeit. Während das Wasser einen gelbstichigen Grünton hat, ist der schwimmende Mann bläulich gefärbt.

Akustische Zutaten sind ein Wasserplätschern und dezente, von einem Keyboard erzeugte Rhythmen. Der farbliche Verfremdungseffekt löst ein gewisses Unbehagen aus, auch die immer zappeliger werdenden Bewegungen strengen das Auge an.

Der angenehmen Kürze der Sequenz steht die ständige Wiederholung entgegen. Man könnte sich an den Mythos von Sisyphos erinnert fühlen, doch die Künstlerin knüpft mit ihrer Arbeit direkt an die Geschichte der ehemaligen Fabrik an. Sie hat selbst die Monotonie solcher Arbeit erfahren und gibt mit diesem Video ein deutliches Statement ab. Weniger die Verzweiflungm, sondern das sich täglich wiederholende Ritual stehen für sie im Mittelpunkt.

Die Pförtnerloge empfindet Höller für ihre Arbeit als idealen Ort. „Es ist schön, das in so einer Größe zeigen zu können“, sagt sie. Einen Vorgeschmack auf das Video im Innenhof gibt bereits das zur Toreinfahrt gerichtete Seitenfenster. Intensiv grüner Stoff ist da zu sehen, dazu einige Stills aus dem Video. Die Wassergeräusche und die Musik werden über Lautsprecher aus dem Inneren übertragen.

Nur bei der Eröffnung morgen wird man auch einen Blick in das Innere des Raums werfen können, dann gibt es dort eine Eröffnungsrede des Künstlerkollegen André Schweers und Musik von Peter Steinebach.

“ Fabrik Heeder, Virchowstraße 130, Eingang C; Finissage am 31. Januar, 15 Uhr.