Spenden sammeln für des Meisters letztes Bandoneon

Der Förderverein des Kulturbüros hat ein Instrument gefunden, das von Heinrich Band gebaut wurde und möchte es jetzt kaufen.

Krefeld. Der Förderverein für das Kulturbüro der Stadt Krefeld hat eine Kaufoption für ein Original-Bandoneon von Heinrich Band. Der Musikhändler hatte Mitte des 19. Jahrhunderts das Instrument des Tangos in Krefeld entwickelt.

Laut einer Expertise über dieses Bandoneon sei, trotz intensiver Recherche in Museen und Sammlerkreisen weltweit, kein weiteres erhaltenes Instrument des Heinrich Band bekannt. Die Kosten für den Ankauf des Bandoneons belaufen sich auf 5000 Euro.

Der Förderverein hat dafür bereits 500 Euro zur Verfügung gestellt. Mitarbeiter des Kulturbüros haben sich jetzt bei dem Eigentümer über den Zustand des Bandoneons informiert. Das Instrument ist im Originalzustand erhalten und spielbereit.

Das Baujahr liegt vor dem Jahr 1860. Eine genauere zeitliche Eingrenzung sei nicht möglich. Die Bauweise sowie die im Koffer und im Instrumenteninneren angebrachten Zettel weisen darauf hin, dass das Fertigungsjahr vor dem Tode Heinrich Bands im Jahr 1860 liegt.

Die von einer Fachwerkstatt durchgeführten Restaurierungsarbeiten wurden in einem streng historischen Sinne und mit authentischen Materialien ausgeführt. Das Instrument besitzt die von Heinrich Band aus der Konzertina weiterentwickelte Tastatur in sogenannter Rheinischer Disposition mit einem Tonumfang von 100 Tönen.

Es ist damit ein unmittelbarer Vorläufer des 142-tönigen Bandoneons in Rheinischer Disposition , das in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Synonym des Tangos in Südamerika wurde.

Zu seinen Ehren und zur Erinnerung an das nicht-alltägliche Musikinstrument wird in Krefeld alle zwei Jahre ein Bandoneon-Festival veranstaltet. Das städtische Kulturbüro wird das 10. Bandoneon-Festival im kommenden Jahr zum Anlass nehmen, Heinrich Band und sein Instrument in ausführlicher Weise zu präsentieren.

In diesem Zusammenhang ist neben der Konzertreihe zusammen mit dem Museum Burg Linn eine Ausstellung zur kultur- und musikhistorischen Bedeutung des Instruments geplant. In diese Veranstaltungen könnte das zum Verkauf stehende Heinrich-Band-Bandoneon eingebunden werden. „Ich bin sicher, dass wir um der Krefelder Musikgeschichte willen es in einer gemeinsamen Aktion schaffen werden, das Geld zusammen zu bekommen“, erklärt Inge Brand, Vorsitzende des Fördervereins.

Zum Erwerb des Bandoneons bittet der Förderverein um Spenden auf das Konto 10 73 18 bei der Sparkasse Krefeld, Bankleitzahl 320 500 00. Auf Wunsch kann eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden. Red