2. November Laternenfest in Krefeld: Veranstalter appellieren an die Kritiker

Krefeld · Der Name hatte im Vorfeld bereits für negative Reaktionen gesorgt. Nun fordern die Veranstalter des Laternenfests die Kritiker zu Unterstützung auf.

 Auf Einladung der Bürgergesellschaft Stadtmitte wird die Geschichte des Heiligen St. Martins und des Bettlers am Feuer nachgespielt.

Auf Einladung der Bürgergesellschaft Stadtmitte wird die Geschichte des Heiligen St. Martins und des Bettlers am Feuer nachgespielt.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Die Geschichte Sankt Martins und der Gedanke des Teilens stehen im Mittelpunkt des Laternenfestes am Samstag, 2. November, um 17 Uhr auf dem Dionysiusplatz. Mit dem Namen der Veranstaltung haben die Krefelder Werbegemeinschaft, die Bürgergesellschaft Stadtmitte und der Katholikenrat im Vorfeld teils negative Aufmerksamkeit erzielt, mit der sie laut eigenen Worten nicht gerechnet haben. „Wir sind von der Heftigkeit und der Wortwahl überrascht, die Leute, die so reagieren, haben von dem christlichen Fest und christlichen Werten doch gar keine Vorstellung“, sagt Gabriele Leigraf von der Bürgergesellschaft Stadtmitte.

Anfangs war die Idee, zusammen Martinslieder zu singen

Angestoßen von der erzkonservativen Werteunion, die zum Boykott der zweitägigen Veranstaltung aufgerufen hat, und befeuert von mehr als 300, teils grenzüberschreitenden Kommentaren in den sozialen Medien ist den Veranstaltern im Sinn vorgeworfen worden, sie würden die christliche Tradition von St. Martin mit dem gewählten Namen aushöhlen. Dabei ist der Name Laternenfest seit Jahrzehnten in Ruhrgebietsstädten Gang und Gäbe. „Bei so viel empörten Diskutanten bin ich sehr optimistisch, dass wir in den kommenden Jahren üppige Martinszüge organisiert und auch wieder finanziert kriegen“, erklärt Alexander Werner im Namen der Werbegemeinschaft – nicht ganz ohne Ironie.

Weshalb es in den vergangenen drei Jahren keinen Martinszug mehr in der Innenstadt gegeben hat, wird bei der politischen Agitation ausgeblendet. Zuletzt habe es laut Leigraf nur noch eine Grundschule und Kindertagesstätte an dem Umzug zu St. Martin in Mitte teilgenommen. In diesem Jahr haben die Veranstalter 27 Kitas und 24 Schulen sowie alle Eltern angeschrieben. Gesucht wird die schönste Laterne und gemeinsam wolle man das Fest zu Ehren von St. Martin feiern. „Dabei kann jeder mitmachen“, sagt Marcus J. Stocks von der Arbeitsgruppe Krefelder Innenstadtveranstaltungen, gleich in welchem Stadtteil er wohnt.

Die Werbegemeinschaft veranstaltet regelmäßig Wochenend-Veranstaltungen in der Innenstadt. „Ursprünglich hatten wir uns ein gemeinsames Weihnachtssingen ausgedacht, wollten dann aber nicht in Konkurrenz zu der Veranstaltung der Prinzengarde auf der Rennbahn auftreten“, erzählt Hofer vom Katholikenrat. Deshalb hätten sie sich das Martinssingen alternativ überlegt. Mit Hilfe von Akku (Aktion Kunst und Kultur im Unterricht) sei die Veranstaltung gewachsen. Es wird an dem Samstag, 2. November, Textzettel für Martinslieder geben, das Bonifatius-Bläserensemble spielt live und die Martinsgeschichte wird nachgestellt mit einem „Heiligen Mann“, Pferd und einem großen Feuer vor der Mariensäule auf dem Dionysiusplatz. „Bei Regen können wir zum Singen und mit dem Martins-Spiel in die Dionysiuskirche ausweichen“, sagt Werner.

Im Anschluss an die Teilung des Mantels wird es einen Laternen-Zug durch die Innenstadt geben. Auch eine Tüte mit Weckmann und Äpfel wird es für die mitziehenden Kinder geben. Bäckerei Sommer spendet das Backwerk, Siggi und Gabriele Leigraf die Äpfel für etwa 200 Kinder. Gabriele Leigraf wird außerdem am verkaufsoffenen Sonntag, 3. November, um 16 Uhr die Gewinner des Laternen-Wettbewerbs im Schwanenmarkt bekannt geben (Infos dazu siehen Kasten). „Etliche Gutscheine sind zu gewinnen“, sagt Stocks. Und wenn die Teilnahme am Umzug gut ist, wollen die Veranstalter den St. Martins-Zug in der Innenstadt wieder aufleben lassen.