Stadthaus-Diskussion: Altbau mit unsicherer Zukunft

In der Juli-Sitzung soll der Rat festlegen, ob das Gebäude saniert wird. Die Alternative wäre ein Neubau in der City.

Krefeld. Das Gutachten über die voraussichtlichen Sanierungskosten für das Stadthaus liegt vor. Nach den Osterferien wird es dem Oberbürgermeister vorgestellt. Dann soll auch ein Kostenvoranschlag für einen eventuellen Neubau auf dem Gelände der Sparkasse an der Friedrichstraße fertig sein. In der Juli-Sitzung erwartet Gregor Kathstede eine Entscheidung über die Zukunft des Verwaltungsgebäudes am Konrad-Adenauer-Platz.

Das technische Rathaus hinter den denkmalgeschützten Mauern ist dringend sanierungsbedürftig. Der Oberbürgermeister wollte die Mitarbeiter in die Stadt holen. Doch um das zu finanzieren, hätte man das Gebäude verkaufen müssen.

Das ist bislang nicht gelungen, deshalb hatte der Rat sich doch zur Sanierung entschlossen. Eigentlich. Bis die Fraktionsvorsitzenden von SPD und CDU, Ulrich Hahnen und Wilfrid Fabel, im vorigen Sommer wieder die Idee von der Verwaltung in der Stadtmitte in die Diskussion brachten.

Um eine Grundlage für die Entscheidung zu haben, wurde im Oktober das Gutachten in Auftrag gegeben. Gleichzeitig sollte eine grobe Schätzung angefertigt werden, was ein Neubau gemeinsam mit der Sparkasse an deren Standort Friedrichstraße kosten würde. Die Sparkasse sucht dort bereits seit Jahren nach einer Lösung, da auch ihr Gebäude marode ist.

Im Stadthaus arbeiten rund 600 Menschen. Rund zwei Millionen Euro sind in den letzten Jahren schon für Brandschutz Asbest- und PCB-Sanierung geflossen. Das Gutachten soll nun aufzeigen, was mittelfristig gemacht werden muss, um das Gebäude wirtschaftlich betreiben zu können.

Wenn die Verwaltung dort bleiben soll, gebe es zwei Möglichkeiten, so Planungsdezernent Thomas Visser auf Anfrage der WZ: „Entweder stemmen wir als Stadt die Sanierung selbst, oder wir verkaufen den Komplex und mieten uns dann wieder ein.“

Aber auch beim Standort Friedrichstraße gibt es zwei Modelle. Entweder tritt die Sparkasse als Bauherr auf, oder ein Privater baut und Verwaltung und Geldinstitut werden Mieter. Bei dieser Variante, so Visser, müsse man räumlich weiterdenken, da die benachbarte Volksbank ihren Standort noch in diesem Jahr definitiv aufgeben will, um an der St.-Anton-Straße den lange geplante Neubau zu errichten.

Getrennt hingegen müsse man den Theaterplatz betrachten, so der Planungsdezernent. „Viele haben mittlerweile eingesehen, dass das Seidenweberhaus in die Jahre gekommen ist und Probleme macht“, sagt Visser und nennt als Beispiele Brandschutz, Fassade und das Siebziger-Jahre-Ambiente. „Die Gestaltung des Platzes muss man separat anpacken mit einer offenen Nutzung.“