Pläne vorgestellt Stadthaus in Krefeld ist verkauft – und soll Kunsthochschule werden

Krefeld · Das Stadthaus in Krefeld ist verkauft. Jetzt ist klar, wie es in Zukunft genutzt werden soll.

Das Stadthaus in Krefeld ist verkauft.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Das denkmalgeschützte Stadthaus in Krefeld ist verkauft worden. Den Zuschlag nach einem entsprechenden Bieterverfahren hat die Renaissance AG bekommen. Am Freitag wurde das Nutzungskonzept für den denkmalgeschützten Bau des berühmten Architekten Egon Eiermann vorgestellt. Entstehen soll demnach eine private Kunsthochschule mit Angeboten zu Kunst, Design und Fotografie. Investor Christian Baierl rechnet circa mit einer Investitionssumme von 100 Millionen Euro. Flachbau und Hochbau sollen entsprechend saniert und zu Lehrräumen, Werkstätten und Co. umgebaut werden. Zudem soll es Unterbringungsmöglichkeiten für Studenten geben. Mit dem Beginn der Bauarbeiten wird im Januar 2024 gerechnet, fertig könnten sie Anfang 2025 sein.

Den denkmalgeschützten Gebäudekomplex hat Egon Eiermann, einer der bekanntesten deutschen Architekten der Nachkriegszeit, Anfang der 1950er Jahre als Verwaltungs- und Lagergebäude der Vereinigen Seidenwebereien AG (Verseidag) geplant. 1977 muss die Firma wegen wirtschaftlicher Probleme den Komplex aufgeben. In den Jahren 1979 bis 81 erfolgt die Umgestaltung zum städtischen Verwaltungsgebäude. Es besteht aus einer repräsentativen Eingangshalle mit Vordach, einen quer liegenden Flachdachbau und einer dreigeschossigen, vollständig verglasten Brücke zu einem Bürohochhaus mit neun Etagen.

Als 2018 der Verkauf-Beschluss fiel, war der Zustand des Denkmals längst „erbärmlich“, wie es ein Gutachten von 2011 ausdrückt: Viele Jahre wurde kaum Geld in Sanierungen gesteckt, Asbest und giftiger Kleber belasten die Etagen, deren Bruttogeschossfläche rund 23 000 Quadratmeter beträgt. Die Sanierungskosten wurden anfangs mit 25 Millionen Euro geschätzt und kletterten dann auf 60, 80, schließlich auf mehr als 100 Millionen Euro – Summen, welche die finanzschwache Stadt nicht aufbringen konnte.

(A.S./red)