Umwelt In Gedenken an Caco und Beuys

Krefeld · Alles begann mit Sturm Kyrill im Jahr 2007 — seitdem hat die Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ 1363 Bäume gepflanzt. Es fehlen noch 1970 bis zum großen Ziel.

 Georg Dammer, Chef vom Werkhaus, gehört zum Team der Initiative. 

Georg Dammer, Chef vom Werkhaus, gehört zum Team der Initiative. 

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Seit wann und warum gibt es die Initiative „3333 Bäume für Krefeld“?

Am 18. Januar 2007 entwurzelte der Orkan Kyrill allein in Krefeld mehr als 12 000 Bäume. Inspiriert durch das Bodendenkmal „7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ von Joseph Beuys (geb. 1921 in Krefeld), war das die Geburtsstunde der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“. Der erste Baum wurde am 15. November 2007 im Park des Alexianer-Krankenhauses direkt neben dem Joseph-Beuys-Denkmal eingepflanzt.

Wer hat die Initiative gegründet?

Der im Jahr 2017 verstorbende Krefelder Künstler Karl-Heinz Ramacher, besser bekannt unter seinem Künstlernamen „Caco“, fühlte sich Josef Beuys eng verbunden. Er teilte dessen Kunstbegriff, engagierte sich sozial- und umweltpolitisch und empfand es als natürliche Pflicht eines Beuys-Schülers, mit Aktionen die Verbindung von Beuys zu seiner Geburtsstadt Krefeld lebendig zu halten. Zusammen mit Georg Dammer vom Werkhaus verfolgte er das Ziel, eine soziale, ökologische und lebendige Skulptur bestehend aus 3333 Bäumen zu schaffen. Auch von Anfang an mit dabei war die Baumschule Peter Büssem, die sach- und fachgerecht für die Bäume sorgt und diese mit den Spendern einpflanzt.

Was war die Idee hinter der Initiative?

Fast alle Bäume wachsen in sozialen Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Kliniken, Krankenhäusern, Schulen, Behinderten- und Senioren-Wohnheimen, aber auch im Stadtpark Uerdingen, am Moritzplatz, in den Naturschutzgebieten Hülser Bruch und Egelsberg, Flöthbach, Rheinauen oder als Straßenbäume zum Beispiel in Elfrath. Wichtig ist die Interaktion zwischen Baum und Mensch, aus der eine Verbundenheit und ein Schutzgedanke für die Natur entstehen soll.

Zu welchen Anlässen wird gepflanzt?

Die meisten Pflanzungen werden richtig gefeiert: Mit einem Tag der offenen Tür oder einem Tag des Waldes/Baumes, mit einem Frühlings-, Sommer- oder Herbstfest, einem Panamafest, einer Hochzeit, Jubiläen oder Geburtstage. Beerdigungen wurden auch schon mit Baumpflanzungen zelebriert. Es wurden Erinnerungsbäume und Partnerbäume gepflanzt mit manchmal bis zu 300 Teilnehmern. Es wird musiziert, gesungen, getanzt, gedichtet, gemalt, Theater gespielt. Dabei treffen sich  Kinder, Senioren, Behinderte, Eltern, Politiker, Presse, Bürgermeister und  Journalisten. Wünschenswert ist, dass jeder Baum vom Spender auf einen Namen getauft wird.

Wie viele Bäume sind schon gepflanzt worden?

In den vergangenen Jahren wurden über das gesamte Krefelder Stadtgebiet 1363 Bäume gepflanzt.

Was kostet eine Baumpflanzung?

Eine Baumpflanzung kostet den Spender 333 Euro. Dafür bekommt er einen soliden Baum mit etwa 20 bis 25 Zentimeter Stammdurchmesser inklusive  Transport, Pflanzung und einer kleinen Zeremonie. dge