Gartenstadt: Suo kalle de krieewelsche Lü
Rudolf Hacker (63) zeichnet alljährlich für den Mundart-Kalender. Das zehnte Jahreswerk ist gerade frisch aus der Druckerei eingetroffen.
Krefeld. Frisch aus der Druckerei und im Buchhandel erhältlich ist der Mundart-Kalender für 2009: "Suo kalle de Lü" (So reden die Leute). Es ist das zehnte Jahreswerk im Postkartenformat, den der Arbeitskreis im Verein für Heimatkunde Krefeld seit 2000 herausgibt.
Seit drei Jahren setzt Rudolf Hacker die krieewelschen Sprüche zeichnerisch um. Treffende Karikaturen sind die Spezialität des Gartenstädters von der Marienburger Straße. In der jetzt erschienenen Ausgabe nahm sich Kalendermacher Hacker das Thema "Weben" vor. Denn der Arbeitskreis wünschte sich, Spruchweisheiten in Zusammenhang mit der Krefelder Seidenweberei zu Papier zu bringen.
Rudolf Hacker, von seinen vielen Freunden einfach Rudi genannt, wurde im Dezember 1944 in Lank-Latum geboren. Schon als Schüler hat er mit Begeisterung gemalt. Im Alter von 14 Jahren zog seine Familie nach Uerdingen. Beruflich war Rudi erst bei den Büttner-Werken an der Parkstraße und später im Chempark Bayer tätig, zuletzt als freigestelltes Betriebsratsmitglied.
Seit einigen Jahren kann er sich im Ruhestand austoben. Schließlich malt und zeichnet er nicht nur gerne, sondern ist auch noch ehrenamtlicher Richter am Landessozialgericht in Essen und Ortsgruppen-Vorsitzender Uerdingen-Gartenstadt-Elfrath der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie.
Rudi, dem die Freundlichkeit ins Gesicht geschrieben steht, zeichnet mit Begeisterung. Und hat es deshalb wohl auch zum "Haus- und Hofmaler" der größten Uerdinger Karnevalsgesellschaft "Op de Höh" gebracht.
"Gerade der Karneval liegt mir am Herzen. Spaß an der Freud geht über alles und muss erhalten werden", sagt Hacker. In der Wagenbauhalle am Lindenplatz/Kleiststraße setzt er dann die ausgewählten Motive mit kräftigen Farben so ins Bild, dass sie ins Auge springen müssen. "Aber auch für andere Vereine bin ich tätig, habe zuletzt sogar dem Prinzen- und Ministerwagen das passende Outfit gegeben."
Bekommt man einen Brief von Rudi, sind Umschlag und Zeilen oft mit kleinen Kunstwerken geschmückt, nach dem Motto: Ein Bild dringt ins Herz und sagt oft mehr als viele Worte. Hacker will den Mitmenschen Freude bereiten und stellt sein Talent oft und gern in den Dienst gemeinnütziger Institutionen. Seine Frau Brigitte, Kindergärtnerin bei den "Wühlmäusen" in Fischeln, unterstützt ihn dabei.