Hängebrücke für den Stadtpark
Die Verbindung zum geplanten Tenniszentrum soll laut Förderverein rund 500 000 Euro kosten.
Krefeld. Ein neues Naherholungsgebiet könnte in den nächsten Jahren im Krefelder Süden entstehen. Den Mittelpunkt würde eine Hängebrücke über den Baggersee südlich des Freibades Neptun bilden. Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Bernd Scheelen (SPD) stellte das Projekt auf der 20. Jahreshauptversammlung des Fördervereins Stadtpark Fischeln der Öffentlichkeit vor.
Scheelen, der sich dabei von der Ansicht leiten lässt, dass man sich auch in Zeiten eines Nothaushaltes nicht von Visionen trennen sollte, beziffert die Kosten für das Brücken-Projekt nach einem Komplettangebot aus der Schweiz auf rund eine halbe Million Euro. Die Brücke wäre mit einer Spannweite von 110 Metern die längste derartige Brücke in NRW. Nutzbar wäre sie von Fußgängern, Rollstuhl- und Radfahrern.
Die Ost-West-Verbindung des Stadtparks sei sehr wichtig für die weitere Entwicklung der rund 100 Hektar großen Anlage zwischen Kölner- und Oberschlesienstraße, erklärt Scheelen. Als zu kostspielig wurde vom Förderverein die Versetzung der denkmalgeschützten Hafendrehbrücke aus Linn nach Fischeln verworfen.
Wie Scheelen skizzierte, könnte die von zwei Pylonen getragene Brücke zum geplanten Tenniszentrum im Osten des Stadtparks führen. Die Fusion der beiden Fischelner Vereine Tennisfreunde von 1976 (TFF) und Tennis Club (FTC) von 1972 sieht auch ein neues, öffentlich zugängliches Klubhaus mit Gastronomie vor. Das, so Scheelen, sei „eine Win-Win-Situation“. Erholungssuchende und Sportler könnten die Einrichtung der Tennisfreunde nutzen und damit die Gastronomie ganztägig rentabel machen.
Denkbar sei auch, so Scheelen weiter, eine künftige Nutzung des Sees als Wassersportrevier. Im Winter wäre bei entsprechenden Temperaturen auch Schlittschuhlaufen möglich.
Neben einem neuen Klubgebäude soll die Tennisanlage Mühlenfeld/Kimplerstraße einen weiteren Tennisplatz, ein Beachvolleyballfeld und eine Trainingswand erhalten. Auf der Hand liegt, dass die Fläche am Krützboomweg (rund ein Hektar), die die Tennisfreunde von der Stadt gepachtet hatten, für eine künftige Bebauung vermarktet werden könnte.
Auch das benachbarte und fast ebenso große Grundstück soll der Stadt gehören und ebenfalls vermarktet werden.
Nach der amtlichen Bodenrichtwertkarte liegen die Preise für die beiden Grundstücke je nach Bebauung zwischen 210 und 290 Euro pro Quadratmeter. In diesen Plänen sieht Scheelen auch Chancen für die Finanzierung der Hängebrücke.
Die Entwicklung des Stadtparks Fischeln auf der Fläche zwischen Kölner Straße und Mühlenfeld war Voraussetzung für die Förderung einer weiteren rund 35 Hektar großen Fläche zwischen Mühlenfeld und Oberschlesienstraße. Umgerechnet rund 7,5 Millionen Euro flossen aus Landes- und kommunalen Mitteln und nicht zuletzt aus Spenden- und Sponsorengeldern in den vergangenen Jahren in diesen Bereich.