Jugendzentrum braucht mehr Platz

Die Begegnungsstätte beklagt mangelnden Stauraum. Die Pädagogen sind auf Spenden angewiesen.

Krefeld-Fischeln. Wenn Jürgen Weiland und Evelyne Matter einen Wunsch frei hätten, würden sie sich einen eigenen Keller wünschen. Einen abgesonderten Raum mit genügend Stauraum für Spielsachen, Möbel und Werkzeug.

Jürgen Weiland und Evelyne Matter arbeiten seit 27 beziehungsweise zehn Jahren im Jugendzentrum Fischeln an der Kölner Straße. Ein Keller sei aus Platzgründen langsam unabdingbar, sagt Freizeitpädagoge Jürgen Weiland. „Wir wissen langsam nicht mehr, wo wir das Material unterbringen sollen.“

Leider macht es die aktuelle finanzielle Lage nicht möglich, einen Keller zu mieten oder einen anderen zusätzlichen Stauraum zu organisieren. Auch der Traum von einem Ausbau des Innenhofes bleibt vorerst unverwirklicht.

„Durch fest zugesicherte Finanzspritzen der Stadt, die in einem Generalvertrag geregelt sind, kann das Jugendzentrum kontinuierlich gute Arbeit leisten. Um eine Betreuung rund um die Uhr zu gewährleisten, ist aber viel mehr Geld notwendig“, sagt Weiland. Und weiter: „Durch den Generalvertrag haben wir zwar immer eine Planungssicherheit von jeweils fünf Jahren, hätten wir aber die Unterstützung der Sponsoren und Fördervereine nicht, wäre unsere Arbeit nur halb so gut.“

Zuletzt hatte Werner Grams, ehemaliger Vertriebsdirektor der Sparkasse Krefeld, dem Jugendzentrum 3000 Euro gespendet. Letztlich seien allerdings nur 1000 Euro in der Einrichtung angekommen, sagt Weiland. „Das Geld wurde gedrittelt und noch an zwei andere Jugendhäuser gespendet. Die 1000 Euro sind direkt an den Förderverein des Jugendzentrums Fischeln gegangen.“ Mit dieser Spende könne für ein Jahr der Unterhalt des Spielmobils finanziert werden, sagt der 51-Jährige.

Hinter dem Begriff Spielmobil verbirgt sich ein alter VW-Bus, der 2009 von einem Krefelder Unternehmen gespendet wurde. Darin ist ausreichend Platz für Spielzeug.

„Mit dem Bus besuchen wir im Sommer zweimal wöchentlich die Spielplätze in Fischeln“, sagt Matter. Vor Ort bietet die 40-jährige Sozialpädagogin dann im Wechsel mit ihrem Kollegen ein dreistündiges Spiel- und Bastelprogramm für die Kinder an.

Auf rund 200 Quadratmetern können sich Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren in den Räumen des Jugendzentrums sowohl spielerisch und sportlich als auch musikalisch an fünf Tagen in der Woche austoben.

Um im Gespräch zu bleiben und bei den Kindern und Jugendlichen auch „up to date“ zu sein, planen die Pädagogen zur Zeit eine Präsenz auf der Sozialen Plattform Facebook.

„Wir stellen uns immer wieder die Frage, sollen wir bei Facebook mitmachen, oder nicht. Wir sind zwar schon etwas älter, aber wir müssen jetzt einfach auch im Internet präsent sein“, sagt Evelyne Matter überzeugt.

Zum elften Mal ist das Jugendzentrum Fischeln in diesem Jahr auch wieder beim Karnevalszug vertreten. Als Krefelder Türme verkleidet werden bisher acht Jugendliche teilnehmen. Weitere Anmeldungen sind im Jugendzentrum noch möglich.

Besonders stolz sind Weiland und Matter auf ihre neue Ferienaktion, die in diesem Sommer Premiere feiert. „In Zusammenarbeit mit der Stadt haben wir die Fischelner Ferieninsel — der völlig andere Cluburlaub — im Programm“, sagt Matter.

Fünf Tage in der Woche können die Kinder die Ferien selbst gestalten, Verantwortung übernehmen und lernen Zelte, oder Pools zu bauen.

„Die Nachfrage nach unseren Angeboten ist nach wie vor super“, freut sich Matter. Bei dem Engagement und dem vielfältigen Angebot der Betreuer ist das aber auch kein Wunder.