Lehrer klagen über Lücken im sozialen Netz
Süd. Immer mehr Kinder, auch deutscher Herkunft, kommen verschmutzt, hungrig und ohne erledigte Hausaufgaben in die Schule oder schwänzen. Ihre Eltern zeigen wenig Interesse, sie geben die Kinder in der Schule ab.
"Es gibt viele Gespräche, aber es passiert nichts", berichten Monika Ruhland und Marie-Luise Baumgärtner-Wanders, zwei Lehrerinnen der Regenbogenschule, vor der Bezirksvertretung Süd. Der "Fall" eines Kindes an dieser Grundschule, dessen Wohl beeinträchtigt war, hat die Diskussion ausgelöst. Gerd Ackermann, Leiter des Fachbereichs Jugendhilfe: "Wir müssen lernen, mit dem Elternverhalten umzugehen und die Familien zu unterstützen." Er berichtete von problemangepassten Angeboten im Süden.
Die Pädagogen der Regenbogenschule und Achim Frangen, der Leiter des Jugendheims Canapee, wünschen sich trotz des guten Angebotes eine stärkere Vernetzung von sozialen Diensten, Fachverwaltung und Schulen. Frangen: "Oft arbeiten wir mit einer Familie und hören erst viel später, dass etwa die Awo schon mit ihr beschäftigt ist."
Ackermann versprach einen regelmäßigen Runden Tisch, erinnerte aber an den Datenschutz, der beachtet werden müsse, wenn es um Familien-Details gehe.