Fischeln Mit lauter Marschmusik in die Einwohnerfragestunde

Demonstranten gegen den Bunker-Ausbau fordern von Bezirksvertretern in Fischeln, das Projekt aufzuhalten.

Fischeln. Krachender Applaus und noch lautere Buh- und Pfui-Rufe: Demonstranten machten Mittwochabend in der Einwohnerfragestunde der Bezirksvertretung Fischeln im Rathaus an der Kölner Straße lautstark deutlich, was sie von den Lokalpolitikern erwarten: einen Stopp des Bunker-Umbaus am Marienplatz. Die Bearbeitung des entsprechenden Bauantrags solle ausgesetzt werden.

Grundsätzlich müsse alles unternommen werden, um den Marienplatz als Festplatz zu sichern, forderten die zahlreichen Besucher, die mit lauter Marschmusik und Bannern in den Ratssaal eingezogen waren. Für diesen Wunsch erhielten sie in der BZV von allen Seiten Unterstützung. Der Festplatz müsse gesichert werden, dies in der Vergangenheit versäumt zu haben, führe zur aktuellen „Eskalation“, sagte Johannes Eisenhuth (Linke). Ein „klares Bekenntnis zum Brauchtum“ gaben auch Hans-Günter Koch (SPD) und Benedikt Lichtenberg (CDU) ab.

Hans Butzen (SPD) verwies allerdings darauf, dass dies durch die Instrumente des Baurechts möglicherweise nicht gelinge. Anja Cäsar (Grüne) ergänzte, dass es sich bei dem Bunker um „eine leere Hülle in zentraler Lage“ handele und es eine gute Idee sei, „Wohnraum mitten im Zentrum, den wir gut brauchen können“, zu schaffen. Vom „Untergang des vaterstädtischen Brauchtums zu reden“ sei unangemessen, zumal die Idee Ende 2016 allen Fraktionen vorgestellt worden sei. „Da waren Schützen bei.“

Auch wenn es kein Besucher gern hörte: Doris Nottebohm machte deutlich, dass nicht die Bezirksvertreter, sondern die Bauordnung über das Bauvorhaben entscheide. Den Politikern bleiben andere Instrumente: Nottebohm regte an, alle Beteiligten, Schützen, Investor, Politiker, Verwaltung, an einen Tisch zu bringen, um einen Kompromiss zu finden. vlo