Haltestelle Königshof Nachtbauarbeiten bringen Anwohner um den Schlaf

Familie Koeffler ärgert sich über nächtliche Bauarbeiten an der Haltestelle Königshof.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Ein gesunder Nachtschlaf ist wichtig für die Gesundheit und fördert das Wohlbefinden. Das war Matthias Koeffler in letzter Zeit leider häufiger nicht vergönnt. Der Autor und Journalist lebt mit seiner Familie in einem Haus direkt an der Haltestelle Königshof und ärgert sich zunehmend über die unangekündigten Nachtbauarbeiten. „An Schlaf ist nicht zu denken“, so Koeffler.

Hintergrund: Seit Juni vergangenen Jahres wird die Haltestelle Königshof von der Rheinbahn modernisiert. Es entstehen zwei barrierefreie Hochbahnsteige sowie Schranken am Bahnübergang für Fußgänger und Radfahrer. Rund 1,4 Millionen Euro kostet das Projekt, hinzukommen noch die Kosten für Vermessung, Objektplanung und Bauüberwachung.

Koeffler steht in ständigem Kontakt mit der Rheinbahn. Mit einem für ihn eher ernüchterndem Ergebnis: „Der Bauleiter informiert uns nur mündlich unter Vorbehalt über den konkreten Zeitraum und dann verschieben sich die Nachtbauarbeiten kurzfristig. Immer wieder werden Arbeiten in der Nacht ohne Vorankündigung durchgeführt, das ist einfach ärgerlich.“

Mitte des Monats ereignete sich ein Vorfall, der für den Krefelder die Spitze des Eisbergs darstellte: „Wir haben vom Umweltamt der Stadt Krefeld erfahren, dass die Genehmigungen für eine Nachtarbeit für eine ganz andere Tätigkeit missbraucht wurde. Mitten in der Nacht sind die Anwohner davon aufgewacht, dass plötzlich ein Haufen Split verladen wurde.“ Das Material wurde irrtümlich an der Von-Ketteler-Straße abgeladen und sollte nun zu seinem eigentlichen Bestimmungsort gebracht werden.

Die Stadt räumte ein, dass es sich in diesem Fall um eine falsche Nutzung der Genehmigung handelt. Allerdings ginge es sich um ein nicht abgeschlossenes ordnungsrechtliches Verfahren und so dürften keine weiteren Auskünfte gegeben werden.

Die Rheinbahn kann das bestätigen. „Die verantwortliche Firma hatte diese Arbeiten nicht mit uns abgesprochen“, sagt der stellvertretende Leiter der Unternehmenskommunikation Eckhard Lander. „Allerdings kündigen wir normalerweise unsere Nachtarbeiten an und haben immer eine Genehmigung.“ Manchmal seien die Arbeiten nachts unumgänglich, um den Verkehrsfluss am Tag nicht zu behindern. Der Familie Koeffler wurde inzwischen versprochen, die folgenden Bauarbeiten künftig besser zu kommunizieren.