WZ-Bus: Wann kommt der Spielplatz?

Fischeln. Seit zweieinhalb Jahren warten zahlreiche Familien mit kleinen Kindern auf die Fertigstellung des Kinderspielplatzes in der Neubausiedlung Am Wetscheshof im Fischelner Süden.

Die Kosten dafür hatten sie dem Bauträger Familienheimbau (Erkelenz) bereits mit dem Kauf ihrer Einfamilienhäuser bezahlt. Der Platz ist nach wie vor unbespielbar.

Vor einem Jahr war den Anwohnern vom Bauträger und der Verwaltung zugesichert worden, dass die Kinder spätestens im Herbst 2009 dort spielen könnten. Am WZ-Bus, der auch schon vor fast genau einem Jahr dort stand, äußerten sich viele Betroffene.

Maria Roncero (38) wohnt mit ihren drei Kindern direkt am Platz. Sie kritisiert: "Wie hier gearbeitet wird, ist wenig professionell, wenig effektiv. Zwei Arbeiter auf einer Fläche von 2000 Quadratmetern." Ihre Kinder "freuen sich schon tierisch" darauf. Und sie meint auch: "Das wird eine tolle Anlage, nach allem, was jetzt schon zu sehen ist." Allerdings verweist sie auch darauf, dass es noch keine Verkehrsschilder für den verkehrsberuhigten Bereich gebe. "Solange keine Schilder da sind, können hier auch die Baufahrzeuge durchdonnern."

Jasmine Dinonzio (32) ist ebenfalls mit ihren drei Kindern gekommen. "Es ist offenbar wichtig, dass der WZ-Bus öfter hierher kommt. Erst dann bewegt sich etwas. So war es ja auch mit der Anliegerstraße. Die ist erst gebaut worden, nachdem die WZ vor einem Jahr hier war." Auch ihre Kinder warten sehnsüchtig auf den neuen Platz.

Margit Schmidt (58) aus Warstein besucht hier zwei-, dreimal monatlich ihre Tochter. "Die Enkel fragen immer ’wann dürfen wir endlich drauf’. Aber jetzt scheint es ja vorwärts zu gehen. Die neuen Spielgeräte finde ich sehr schön. Das Hexenhaus finden die Kinder Klasse. Ich glaube, die Holzteile sind aus naturbelasssenem Rubinienholz. Sehr schön wird das. Aber hoffentlich bald."

Josef Krings, der mit seiner Firma für den Ausbau verantwortlich ist, führt Nässe im Herbst und die lange Frostperiode als Ursachen für die Verzögerungen an. Jetzt aber gehe es rund. Am kommenden Montag sollen die Mauerarbeiten beginnen, wie auch die Umzäunung. Er werde auch mehr Arbeitskräfte schicken. Mit den Rasenflächen werde es noch dauern, aber die Hecken und anderen Pflanzen könnten in etwa 14 Tagen gepflanzt werden. Wenn das Wetter mitspiele. Krings: "In etwa vier Wochen könnten die Arbeiten soweit sein, dass die Kinder zumindest die Spielgeräte nutzen könnten."

Die ursprünglich aus Weihenfelden stammende Karin Schubert wird regelmäßig von ihren noch in Süddeutschland wohnenden Enkeln besucht. "Meine Enkel lieben Spielplätze, daher musste ich bis jetzt immer bis zum Stadtwald mit ihnen fahren, hier gibt es ja sonst nirgendwo einen", klagt Schubert. Daher war sie auch zunächst überaus erfreut, als sie von dem Konzept der Anlage erfuhr. Nun ist sie jedoch von dem langsamen Fortschritt der Bauarbeiten und somit vom Bauunternehmer enttäuscht.

Anja Caesar hat als unmittelbare Anwohnerin einen direkten Blick auf die Baustelle. Daher kann sie den Verlauf der Arbeiten genaustens verfolgen. "Im Februar gab es hier eine Schaffensphase von drei Tagen, an denen aktiv gebaut wurde, danach stoppten die Arbeiten jedoch plötzlich", berichtet die Mutter von einem Kleinkind. Sie freute sich darauf, mit ihrem Sohn die Anlage zu nutzen. Nun ist sie verärgert, fühlt sich betrogen, da der Platz fest zum Bebauungsplan gehört.

Auch Kerstin Ungruhe ist direkte Anwohnerin. Ihr Sohn möchte endlich den Spielplatz nutzen. "Dass mein Kind den Platz täglich sieht, aber dort nicht spielen darf, macht ihn sehr traurig", klagt die junge Mutter. Zwar werde momentan täglich auf der Baustelle gearbeitet, aber meisten seien nur maximal zwei Arbeiter anwesend. Deshalb fordert sie die verdopplung der Arbeitskräfte, damit die Anlage wenigstens bis zum geplanten Sommerfest fertiggestellt werden kann.

Daniel Werner stören nicht nur die zögerlichen Bauarbeiten. Er ist vom gesamten Konzept enttäuscht. Der Vater von einem Kind im Schulalter hätte sich als Anwohner eine Anlage gewünscht, die auch von Jugendlichen als Treffpunkt genutzt werden könnte. "Für Kinder über 12 Jahren wird hier kein Platz sein, die Stadt bietet keine Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche", klagt Werner.

Andrea Müller ist Mutter von zwei Kindern und Anwohnerin. "Die Kinder sind heiß, sie wollen endlich loslegen", beschreibt Müller die große Vorfreude der beiden. Sie vermutet, der Bauunternehmer versuche Geld durch die Nutzung von nur wenigen Arbeitskräfte zu sparen. Den Bauarbeitern gibt sie aber keinerlei Schuld. Sie seien überaus freundlich und gäben sogar Auskünfte über die Baumaßnahmen.