Schulprojekt Chip zeichnet Babys Bedürfnisse gnadenlos auf

Ein Projekt an der Robert-Jungk-Gesamtschule warnt vor einer zu frühen Elternschaft.

Foto: RJG

Krefeld. Wie viel Betreuung benötigt ein Baby? Das durften die Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs der Hülser Gesamtschule drei Tage und Nächte lang hautnah ausprobieren. Im Rahmen des diesjährigen Sexualprojektes „Coole Jungs - taffe Mädchen“ informierte Sabine Heimes vom Sozialdienst katholischer Frauen Krefeld die Neuntklässler intensiv über die herausfordernden Aufgaben einer frühen Elternschaft.

Einige Schülerinnen und auch Schüler nahmen das Angebot an, ein paar Tage lang ein fast echtes Baby mit fast echten Bedürfnissen rund um die Uhr alleine zu Hause zu betreuen. Dass es sich dabei nicht um die Baby-Born-Puppen der Kindergarten- und Grundschulzeit handelt, sondern um programmierte Puppen, die, wie auch im echten Leben, tags und nachts laut weinend ihr Bedürfnis kundtun, hat so manchen an seine Grenzen gebracht.

Aber das sollte es ja auch: Es sollte deutlich werden, dass ein Baby kein interessantes Spielzeug ist, mit dem sich je nach Verlangen der Wunsch nach Nähe und Zärtlichkeit stillen lässt, sondern ein noch hilfloser Mensch, der vollständig umsorgt werden muss. Wie gut sich die Testmutter beziehungsweise der Testvater bei der Betreuung machte, wurde von einem Computerchip gnadenlos aufgezeichnet und am Ende ausgewertet.

Das Babypuppenprojekt, das wird an der Robert-Jungk-Gesamtschule in Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst katholischer Frauen Krefeld seit langem alljährlich durchgeführt wird, zielt darauf ab, einer zu frühen Elternschaft präventiv entgegenzuwirken.

Organisiert wurde das Projekt von Astrid Arens, der didaktischen Leiterin der Robert-Jungk-Gesamtchule. Red