Reiten Herbstjagd im Hülser Bruch: Der Heringslake auf der Spur
Statt einem Fuchs hechelt die Cappenberger Hundemeute einer eigens gelegten Duftspur hinterher.
Krefeld. Michaela Händeler ist aufgeregt, denn die Geschäftsführerin vom Reitverein Bayer Uerdingen startet mit Stute Bianca bei der Herbstjagd. Die Fanfaren der Jagdhornbläser ertönen. Es ist das Startsignal für die 50 Reiter. Händeler sagt: „Man hat einen enormen Adrenalinstoß.“
Der Start ist einer der aufwühlensten Momente für die Reiter. Die Cappenberger Hundemeute sprintet von der Wiese in den Wald. Die Reiter galoppieren mit ihren Pferden über das erste Hindernis direkt hinter ihnen her. Während der 15 Kilometer langen Route vernehmen die Reiter im Hülser Bruch immer wieder das Jagdhornsignal des Jagdherrn Hans-Willi Weber.
Auch Michaela Händeler hat eine besondere Aufgabe. Das verrät ihre grüne Armbinde. Die Krefelderin gehört zur Equipage. Sie reitet als Pikörin direkt hinter der Hundemeute her. Dahinter folgen dann die anderen Reiter.
Michaela Händeler nimmt ihre Rolle ernst: „Ich muss aufpassen, dass keiner überholt auf dem nicht springendem Feld.“ Damit meint sie die Felder auf denen kein Hindernis steht. Die Reiter haben die 15 Hunde in der Ferne immer im Blick. Händeler: „Die haben richtig Tempo.“
Das Hunderudel ist das Besondere bei der Herbstjagd. Ein Fuchs wird dabei allerdings nicht gejagt. Die Jagd auf Wild ist nämlich in Deutschland verboten. Daher verlegen die Schlepperleger weit vorn eine Duftspur. Das Rudel nimmt die Witterung der Heringslake auf. Nach der dreistündigen Jagd endet diese mit dem Halali. Einem Fest für Reiter und Hunde danach.