Krefelds Büdchen: Bei Acki stehen die Kunden Schlange
Vor 30 Jahren eröffnete der Vater von Thomas Acker das Büdchen an der Kempener Straße. Ein Plausch gehört immer dazu.
Krefeld. Am Rähmchen, der Fensterluke, von „Acki‘s Büdchen“ geht es zu wie in einem Taubenschlag. Oft stehen die Kunden in einer kleinen Schlange auf dem Bürgersteig der Kempener Straße oder halten kurz mit dem Wagen, um schnell Kleinigkeiten einzukaufen. Wenn sie an der Mini-Straßentheke angelangt sind, hat Axel Plenkers die geforderte Ware oft bereits in der Hand. Der langjährige Kiosk-Mitarbeiter weiß, was die Leute wollen. Man kennt sich in Hüls und scherzt miteinander. Ohne den kleinen Plausch würde etwas fehlen.
„Wenn ich nicht kommen würde, wäre Axel doch sauer“, sagt Herman Peulen, der Chef vom Karnevalskomitee des Stadtteils. Er hält einen kleinen Schwatz mit einem Bekannten, während seine Frau Ria einkauft.
Für Anita Singh hält Plenkers die große rote Dose Tabak parat, für Herbert Jansen sind es die gewünschten Zeitungen. „Damit gehe ich jetzt ins Freibad“, sagt der Mann, der eigens aus Kempen kommt. „Ich stamme aus Hüls“, begründet er die regelmäßige Retour.
„Acki‘s Büdchen“ gehört Thomas Acker. „Hier hatte mein Vater Herbert früher eine Bäckerei“, erzählt er. „Dann war ein Schuster in den Räumen tätig. Schließlich eröffnete der Senior 1983 den Kiosk. Ich habe ihn vor rund 20 Jahren übernommen, arbeite aber selbst im Büro. Trotzdem kenne ich alle Hülser. Ich bin in diesem Haus geboren.“ Tabak und Zigaretten machten etwa 90 Prozent des Umsatzes aus, sagt Acker und weist auf 250 verschiedene Sorten Glimmstängel hin. Darunter sind Exoten wie Krone Filter oder Peer 100. „Der Mann, der immer Eckstein geraucht hat, ist gestorben. Wir besorgen alle Marken, wenn wir sie bekommen können“, verspricht er. „Auch ältere Zeitungen und Zeitschriften bestellen wir auf Wunsch nach.“ Plenkers erklärt, dass es im rund 30 Quadratmeter großen Kiosk fast alles außer frischen Lebensmitteln gibt; auch Katzen- und Hundefutter. „Hier ist strenge Ordnung wichtig.“
So stehen links von ihm die Dosen mit Süßigkeiten für fünf Cent wie Frösche und Süße Teufel, links die für zehn Cent. In der Auslage gibt es auch seltene Dinge: Veilchenpastillen, Knöterich, Brause-Bonbons oder englisches Weingummi. Auf besonderen Wunsch fertigt Plenker Pralinen-Sträuße, Gebinde aus Süßigkeiten statt aus Blumen.