Schüler erkämpfen Ampel

Kreuzung: Das grüne Licht für die Moerser Straße wird nur bei Bedarf auf Rot geschaltet.

Krefeld. 30 Unfälle gab es in den letzten Jahren an der Kreuzung Moerser Straße/Hökendyk/Heyenbaumstraße, sechs davon mit Verletzten. Viele Anwohner hatten die Hoffnung schon aufgegeben, doch nun gibt es an der Kreuzung eine Ampel.

"Es war wirklich dringend notwendig, dass dort etwas getan wurde", ist nicht nur die Meinung von Bezirksvertreter Karl-Heinz Buskamp: Über 1000 Unterschriften sammelten die Schülerinnen Annika Schmidt und Caroline Basalla von der nahe gelegenen Bischöflichen Maria-Montessori-Gesamtschule für eine Lösung, um die gerade von Fußgängern und Radfahrern stark frequentierte Kreuzung endlich sicher überqueren zu können. "Die Aktion der Schülerinnen brachte den Stein letztendlich ins Rollen", sagt der Fachbereichsleiter Tiefbau Hartmut Könner.

Schon seit 15 Jahren ist die Kreuzung ein Thema, doch erst auf den Druck der Schülerinnen hin beschloss die Stadt schließlich, dem Warten auf Zuschüsse vom Land ein Ende zu bereiten: Die Kosten in Höhe von 140000 Euro übernahm sie nun allein.

Als Hartmut Könner zur Einweihung symbolträchtig auf den Knopf des Ampelschaltsystems drückt, bildet sich zunächst eine lange Auto-Schlange auf der Heyenbaumstraße. Denn die Ampelanlage hat zwar den Betrieb aufgenommen, zeigt aber dauerhaft Rot. Kurze Zeit später ist der Fehler behoben, und die Ampel schalten in regelmäßigen Abständen um.

Nach den Sommerferien soll sie dann mit einer Induktionsschaltung funktionieren, so dass die Ampellichter auf der Moerser Straße dauerhaft Grün zeigen, bis Verkehr von einer der Seitenstraßen kommt und das Umschalten automatisch (Autofahrer) oder durch Knopfdruck (Fußgänger und Radfahrer) in Gang setzt. Unnötige Bus-stopps sollen mit einer speziellen ÖPNV-Beschleunigung vermieden werden.

"Diese Lösung halten wir für die beste, da der Verkehr auf der Moerser Straße nicht behindert wird, aber es auch eine Möglichkeit gibt, die Kreuzung sicher zu überqueren", so Könner. Letzteres sei gerade für die Fußgänger, die an den beiden Bushaltestellen dort ankämen, sowie die Radfahrer entlang der Moerser Straße wichtig. Für sie wurden die Übergänge rot-grau markiert.

"Das war auch einer der Gründe, warum wir andere Lösungen verworfen haben", erläutert Buskamp. Zur Debatte standen zunächst ein Zebrastreifen, eine Verkehrsinsel und später auch ein Kreisverkehr. Während der Zebrastreifen nur eine "Schein-Sicherheit" gegeben hätte, wie Buskamp ausführt, ist der Platz für Insel und Kreisverkehr zu eng: "Wir hätten dafür Grundstücke aufkaufen müssen, unter anderem auch vom Naturdenkmal Hökendyk, was unter Schutz steht. Dort hätten Bäume abgesägt und der Lauf des angrenzenden Flusses geändert werden müssen", sagt Buskamp. Die Ampel-Lösung sei daher nicht nur sinnvoller, sondern auch wesentlich kostengünstiger gewesen.