Steeger Dyk: Eschen, Pappeln und die Rückkehr des Eisvogels
Die Renaturierung des Wasserlaufs am Steeger Dyk geht voran: Neue Nistplätze und Bäume.
Krefeld-Hüls. Die Idylle am Flöthbach, in der Nähe des Steeger Dyks, ist an diesem sonnigen Morgen perfekt. Der Wind treibt kleine Wellen übers langsam fließende Gewässer, ab und zu huscht ein Stichling in Deckung und die Sumpfdotterblumen spiegeln sich auf der Wasseroberfläche. Zudem wachsen am Ufer je zehn neue Schwarzpappeln und Eschen.
„Die Eschen sind mit etwa acht Metern schon ziemlich hoch“, sagt Theo Malschützky vom Fachbereich Grünflächen bei der Baum-Besichtigung. „Die Pappeln nehmen sich daneben noch recht klein aus. Es sind jedoch genetisch reine Pflanzen, die länger halten und keine Hybridformen.“ Rund 6000 Euro habe die von EU und Land geförderte Maßnahme gekostet, so der Fachmann weiter. „Die Stadt zahlt davon 20 Prozent.“
Am gegenüberliegenden Ufer warten die Bürger auf die Rückkehr des Eisvogels. Malschützky: „Wir mussten dort 27 alte und morsche Pappeln fällen. Die Baumstümpfe haben wir mit Absicht herausgerissen und so umgelegt, dass eine natürliche Brutstätte für den Vogel entstand.“ Er nistet am liebsten am Wasser und legt seine Brutröhre in Lehmwände. Da kommt ihm der natürliche „Wohnungsbau“ gerade recht. Der Vogel hatte sich im strengen Winter mangels ausreichender Nahrung zurückgezogen.
Die neuen Bäume wurden in Süd-Nord-Richtung gesetzt und markieren den Bachverlauf. Sie werden heimischen Vogelarten wie dem Pirol Lebensräume bieten. Mit Absicht reichen sie nicht bis zur Straße hin. „So halten wir Flächen frei für die Sumpfdotterblumen, die Sonne brauchen. Nach ihnen setzen Sumpfschwertlilien Farbtupfer.“ Landschaftsbauer Jörg Vennekel aus Hüls hat die Bäume gepflanzt. „Wir sind stolz, Teil der Renaturierung des Bachs zu sein.“
Ein paar Meter weiter ist der Erlenbusch vom Flöthbach leicht überflutet. Kein Grund zur Panik. „Die Erlen lieben nasse Füße. Außerdem hält das Wasser Brennnesseln und Brombeeren fern.“ Und falls der Fluss im Sommer trocken fällt, geben eigens gebaute Flutmulden den Wassertieren einen Überlebens-Raum.
Die Baumpflanz-Maßnahme ist ein weiterer Schritt zur Renaturierung des Föthbachs auf Krefelder Stadtgebiet.
Doch damit sind die Arbeiten nicht abgeschlossen. „Wir warten auf die Genehmigung, nördlich des Sportplatzes in Hüls, an der Pappelallee, aktiv werden zu können. Dort wollen wir das Ufer abflachen. Der Bach befindet sich jetzt wie eine Kerbe in der Landschaft.“ Danach hat er mehr Platz. „Und in Orbroich, im Naturschutzgebiet, möchten wir die Altrinnen der Flöth ihrem Bachlauf zuführen“, so Malschützky.