Veilchendienstag: Breetlook-City ist völlig jeck

1700 Narren ziehen beim Sessionsfinale in Krefelds Nordwesten mit. Darunter sind allein 1000 Kinder.

Krefeld. Trinas, Trinesen und Trinnikes in Hüls, soweit das Auge reicht! Nach zweijähriger Enthaltsamkeit im Straßenkarneval blühte am Veilchendienstag Breetlook-City auf, schoss das närrische Kraut bei trockenem Wetter in ungeahnte Höhen.

Der ganze Stadtteil im Nordwesten Krefelds war zum Sessionsfinale aus dem "Häuschen" und auf den Beinen, um das an Fantasie und Farbenvielfalt kaum noch zu überbietende Spektakel auf den Hülser Straßen zu begleiten. Alle großen und kleinen Zugteilnehmer sowie die mitunter aus Dreierreihen vom Straßenrand zujubelnden Anwohner hatten das Motto trefflich in die Tat umgesetzt: "Lustig on bonk, trekke we-i Hölsche ronk"!

Auf der Bühne am Markt vor dem Rathaus kommentierten Herman Peulen und Karl-Heinz Cleven vom Komitee Karnevalszug Hüls (KKH) das ausgelassene Treiben. Peulen, der ansonsten mit dem KKH-Vorsitzenden Aloys Ganser musikalisch als "Hülser Wildbuben" auftritt, war besonders stolz auf den närrischen Nachwuchs: "Von den über 1700 Teilnehmern sind fast 1000 Kinder. Das Gros mit 416 und 325 Kindern, Eltern und Lehrern stellen die Katholische Grundschule "An der Burg" und die Astrid Lindgren-Schule." Karneval statt Unterricht hieß die Devise für die kleinen Chinesen, Laubfrösche, Engelchen und Teufelchen der KGS "An der Burg": "Farbenfroh im Regenbogen kommt die Burg durch Hüls gezogen."

Die Astrid Lindgren-Schüler hatten sich als Clowns verkleidet und folgende Devise ausgedacht: "Ob Hölsch Kamelle oder Brause, wir machen heut die große Sause."

Zum ersten Mal dabei waren die Mitarbeiter der "Löwen-Apotheke", die als Großraubkatzen ihrem Namen alle Ehre machten. Zum "Anbeißen" präsentierten sich die Fußballhühner des Hülser SV: Prinzenrollen mit kleinen Doppelkeksen.

Acht heiße Kröten protestieren gegen die Nordic-Walker, da die Kriechtiere im Bruch ja schließlich zur Zeit auf Wanderung sind. Mitunter kamen im Überschwang die Helau- und Breetlook-Rufe sogar im Doppelpack.

Zahlen Im närrischen Lindwurm waren 20 Wagen- und 35 Fußgruppen sowie 12 Musikkapellen.

Exilanten Die weiteste Anreise aus München hatten Conny und Karin Walter hinter sich. Aus Heimatverbundenheit nahmen sie wieder am Zug teil, diesmal als "Die Erdmännchen".

Bewertung Vier ausgesuchte Hülser bewerten die teilnehmenden "Beschicker". Daraus werden die drei besten Fußgruppen und Wagen prämiert.

Finanzen Aufgrund der Kosten für Stadt, SWK, GSAK, Rotes Kreuz und Verkehrskadetten musste das Komitee eine Haussammlung durchführen.

Siegerin Die Motto-Gewinnerin Monika Göldenbachs konnte das bunte Treiben vom Komiteewagen aus genießen.