Bauhaus-Neubau in Inrath soll bald starten - aber unter Auflagen
Die Anwohner beschweren sich über die Höhe. Die Stadt fürchtet eine Klage des Unternehmens und stimmt deshalb zu.
Krefeld. Sehr ruhig ist es seit einiger Zeit an den alten Granini-Hallen an der Mevissenstraße/Ecke Siempelkampstraße. Nachdem wochenlang das Innere der alten Produktionsstätte entkernt worden ist, ruhen nun die Arbeiten. Das aber dürfte sich schon in Kürze ändern.
Die Firma Bauhaus, die auf dem Areal einen Baumarkt errichten will, hat nach WZ-Informationen inzwischen die Baugenehmigung erhalten und wird noch im September mit dem Abriss der Hallen beginnen. Mit dem Neubau wird es Anfang 2009 losgehen. In der Bezirksvertretung Nord am morgigen Mittwoch wird die Verwaltung unter Punkt 6 darüber berichten.
Zahlreiche Inrather hatten sich im Vorfeld über noch mehr Verkehr auf der überbelasteten Mevissenstraße beschwert. Kritisiert wurde außerdem der beantragte, 40 Meter hohe Werbeturm (die WZ berichtete). Ausgeräumt scheinen die Bedenken nicht.
"Wir laufen offenen Auges in ein Verkehrschaos hinein. Außerdem droht uns durch die Werbetürme ein kleines Las Vegas", meint Rolf Hirschegger, Vorsitzender des Bürgervereins Inrath. Die Auflagen an die Firma Bauhaus gehen ihm nicht weit genug.
"Gestutzt" wurde in der Baugenehmigung die Leuchtreklame von 40 auf 27 Meter. Das aber ist Hirschegger immer noch zu hoch. "Absehbar ist, dass andere Firmen wie Real oder Hornbach nachziehen. Dann werden wir hier eine permanente Beleuchtung wie in Las Vegas haben." Planungsdezernent Thomas Visser erklärt, es bleibe ihm keine andere Möglichkeit, weil als Referenzhöhe das Schaffrath-Gebäude gelte. Bauhaus hat nach WZ-Informationen mit Klage gedroht, sollte der 27-Meter-Turm nicht genehmigt werden.
Auch die Auflagen beim Verkehr gehen dem Bürgerverein nicht weit genug. 4400 Pkw-Bewegungen werden durch den Baumarkt erwartet. In der Genehmigung heißt es, Bauhaus muss die Mevissenstraße zwischen Schluff-Schienen und Siempelkampstraße dreispurig ausbauen. Dafür fallen alle Längsparkplätze weg. Außerdem erhält die Kreuzung Siempelkampstraße / Kempener Allee (B9) eine Rechtsabbiegespur, die Ampel Mevissen- / Siempelkampstraße wird neu geschaltet.
"Das sind für mich nur kosmetische Maßnahmen", kritisiert Hirschegger. Keine Rede mehr ist von den Kreuzungen am Birkschenweg und am Knotenpunkt Hülser-/ Siempelkampstraße. Visser erklärt, "mittelfristig" sei geplant, die Kreuzung am Hornbach-Markt umzugestalten.