Besonderer Markt: Wenn Engel Grünkohl kosten
Zur 20.Auflage des außergewöhnlichen Marktes strömten zahlreiche Besucher. Mehr als 60 Vereine waren beteiligt.
Krefeld. Wenn Engelchen selbst gekochten Grünkohl kosten, Pfadfinder Glühwein ausschenken, junge Männer in die Pedale treten, um Lämpchen zum Glühen zu bringen, und der Duft von "allerköstlichstem Kuchen" in der Luft hängt, dann hat der "Besondere Weihnachtsmarkt" seine Stände geöffnet. Diesmal ist er mit über 60 Vereinen und Organisationen so gut bestückt wie nie. Ein Grund: Der Markt findet zum 20.Mal statt.
Halten sich die Besucherzahlen zur Eröffnung am Samstag um 10Uhr noch in Grenzen, gibt es eine Stunde später das große Schieben in den Gängen. Norbert Vloet vom Arbeitskreis "Besonderer Weihnachtsmarkt" muss schon bald weitere Kaffeetassen beschaffen. "Wir hatten zu wenig", lächelt er. "Bei dem schönen Wetter sind wir mit dem Besuch mehr als zufrieden."
Auch Bürgermeisterin Karin Meincke und Wolfgang Schäfer, Geschäftsführer der Krefeld Pinguine, haben mit der Vertreterin des Sponsors alle Mühe, die schönsten drei Stände ausfindig zu machen. "Wir achten auf die weihnachtliche Gestaltung, ob sie selbst hergestellt ist und wer dahinter steckt", sagen die Jury-Mitglieder. Über je 500 Euro dürfen sich dann die City Seelsorge "Das tägliche Brot", die Lebenshilfe Krefeld "Haus am Berg" und die Psychosoziale Hilfe Krefeld freuen.
Zum Lied der Kita-Kinder von der Dülkener Straße auf der Bühne, "Denn der Engel hat gesagt...", strampelt Daniel Volmer (16) auf dem Fahrrad und bringt per Muskelkraft die Weihnachtsbirnchen am Stand von Greenpeace zum Leuchten. "Das Gute an der Aktion ist, dass die Leute spüren, wie viel Energie es benötigt", erklärt Gabor Kiss. Die Jugendgruppe verteilt Klimaschutz-Gutscheine und fordert darin auf, nicht mehr zu heizen oder das Auto zu verkaufen. "Nicht ganz ernst gemeint", schmunzelt Ann-Kathrin Volmer von Greenpeace.
Nebenan bietet die Alt-Katholische Gemeinde Tischdekos aus ausgestochenen Apfelsinenschalen und mit Perlen verzierte Tannenzapfen an. Vertreter des Friedensbündnisses Krefeld sammeln Unterschriften für eine atomwaffenfreie Zukunft in Deutschland, und auf der Bühne schwingen die Köchinnen der Krefelder Tafel den Kochlöffel und laden ein vorbei huschendes Engelchen zum Kosten ein.