"Die Arbeiter haben einfach angefangen zu graben"

Die SWK erneuern am Haselbuschweg Strom- und Wasserleitungen. Anwohner sind verärgert.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Lothar Wedershoven hat durchaus Verständnis dafür, dass die SWK Straße und Gehweg vor seinem Haus aufgerissen haben, um Strom- und Wasserleitungen zu erneuern: „Gewisse Dinge muss man einfach erdulden.“ Den Zeitraum der Bauarbeiten am Haselbuschweg hält er allerdings für etwas unglücklich gewählt: „Dass wir hier über die Feiertage im Dreck leben mussten, war nicht so schön.“ Vor allem aber wäre er von den SWK vorab gerne informiert worden: „Aber die Arbeiter sind einfach gekommen und haben angefangen zu graben.“

Dirk Höstermann, stellvertretender Pressesprecher der SWK, kann verstehen, dass Wedershoven verärgert ist. Er bestreitet allerdings, dass die Anwohner des Haselbuschwegs im Vorfeld nicht informiert worden seien: „Wir haben mit Aushängen an den Haustüren auf die Bauarbeiten hingewiesen. Vielleicht hat Herr Wedershoven das übersehen oder der Aushang wurde abgerissen.“

Höstermann erklärt, was genau die SWK am Haselbuschweg machen: „Wir tauschen auf einer Länge von rund 300 Metern die Strom- und Wasserleitungen aus. Das läuft seit Mitte November und geht noch bis Anfang Februar.“ Unter anderem würden bei den Bauarbeiten die Wasserleitungen aus Stahl durch solche aus Kunststoff ersetzt.

Diese Art der Umrüstung beschert Lothar Wedershoven weitere Unannehmlichkeiten. Konnte er sein Haus bisher über die stählerne Wasserleitung erden, so ist das über die aus Kunststoff nicht mehr möglich. Er muss also eine neue Erdung installieren lassen — auf eigene Rechnung. Er hat schon einen Kostenvoranschlag eingeholt: „Dafür werde ich 691 Euro bezahlen müssen.“

Den Kostenvoranschlag hat die Firma Elektro Pasch und Richter erstellt. Inhaber Karl-Heinz Richter: „Wir werden einen sogenannten Tiefenerder einbauen, der dafür sorgt, dass die Sicherungsautomaten bei einem Kurzschluss auch wirklich auslösen.“

Dass die Kosten dafür der Hauseigentümer zu tragen hat, sei übrigens ganz normal: „Diese Art der Erdung ist schon länger gesetzlich vorgeschrieben.“

Und spätestens, wenn die Stadtwerke die Stahlleitungen gegen Kunststoffleitungen austauschen, müsse der jeweilige Hauseigentümer die veraltete Erdung über die Wasserleitung durch eine eigenständige Erdung ersetzen lassen. „Am Haselbuschweg haben sich bisher zwei Anwohner deswegen an uns gewandt.“