WZ-Mobil zum Kasernengelände: "Forstwald verwandelt sich in ein Altersheim"
Wohnungen oder Bäume ? Diese Frage wurde am WZ-Mobil diskutiert.
Krefeld. Die Ausweisung des Kasernengeländes als Wohnbaufläche bei der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans erhitzt die Gemüter. Während die einen hoffen, dass mit einer Bebauung mehr Leben nach Forstwald kommt, wünscht sich die Gegenseite, dass der Natur mehr Platz eingeräumt wird.
„Die Abholzung von 1952 kann jetzt wieder rückgängig gemacht werden“, erklärt Helmut Sallmann, Sprecher der Bürgerinitiative für die Aufforstung des Kasernengeländes. „Die Pläne von 2002 sehen außerdem eine Grünvernetzung vor“, erinnert Rudolf Lohmeyer.
Das sehen auch Achim und Jasmina Kohl so. „Eine Aufforstung gehört zu einem Naturschutzgebiet und nicht eine Wohnbebauung, zumal es in Krefeld genügend Brachflächen zur Bebauung gibt.“ Sie befürchten außerdem, dass Lärmbelastung und Umweltverschmutzung zunehmen, sollte auf dem Gelände gebaut werden.
„Ich bin für die Bewaldung“, lautet ebenfalls Manfred Müllenbrucks knappes Statement.
Günther Port hingegen fürchtet, dass auf dem Gelände großräumiges Wohnen gar nicht möglich ist. „Ohne die Bebauung verwandelt sich Forstwald in ein Altersheim“, befürchtet dagegen Klaus Schilbach. „Forstwald braucht ein Wohngebiet für junge Menschen.“
Hans-Jürgen Herzog hält an dem alten Konzept fest: „Eine Bebauung mit großzügigen Grundstücken und viel Grünfläche für maximal 400 Personen“.
Gegen eine Aufforstung ist auch Willi Leineweber: „Hier gibt es genug Grün. Was es nicht gibt, sind genügend Einkaufsmöglichkeiten. Als alter Mensch ist man total aufgeschmissen.“
Wilhelmine Kersten sieht das ähnlich: „Es ist ein Unding, dass wir hier so schlecht angebunden sind. Ich kann nicht mal in die Kirche gehen, weil kein Verkehrsmittel in diese Richtung fährt.“
Auch Peter Tigges sieht eine Bebauung positiv. „Ich fürchte, dass sich sonst die nächsten zehn Jahre nichts tut. Dabei sieht das Gelände jetzt schon schlimm aus.“
Friedrich Gawenda bestätigt das: „Kein schöner Anblick.“ Er guckt direkt auf die alten Kasernenbauten und befürwortet eine Aufforstung, „damit da Grün hinkommt“.
„Eine neue Siedlung dient weder der Stadtentwicklung noch der Infrastruktur“, warnt wiederum Klaus Knebel.
Für „sinnlos“ hält auch Rainer Herrmann die Bebauung. Er bezweifelt, dass die Stadt das Geld für die Erschließung aufbringen kann und sieht „die vielbeschworene Kaufkraft“ nach St. Tönis abwandern.
„Wenn ich sehe, wie vergleichbare Objekte gelaufen sind, werde ich misstrauisch“, sagt Michael Roder.