Forstwalderin investiert in den Golfplatz Renneshof
Ingeborg Witt beteiligt sich an der neuen Anlage in Anrath. Auch Pieter Schwarze ist dabei.
Forstwald. David Haggart, der künftige Herr über 60 Hektar Golf-Landschaft zwischen Anrath und Forstwald, präsentiert sich als Bilderbuch-Brite: Das leicht gewellte graue Haar des 51-Jährigen sorgt für einen edlen Eindruck, die Barbour-Jacke in Klassisch-Grün in Kombination mit einem feinem Pullover und braunen Lederschuhen lässt an einen Landedelmann aus Cambridgeshire denken. Seine englische Heimat klingt auch trotz perfektem Deutsch durch. Und sehr gut Golf spielen kann er außerdem.
Wenn alles so läuft, wie von den Investoren geplant, können ab Spätsommer 2010 die Schläger geschwungen werden: Heute pflanzt Willichs Bürgermeister Josef Heyes einen Baum auf dem Areal des geplanten "Golfpark Renneshof". Dieser symbolträchtige Akt kann als Startschuss für das aufwändige Projekt in dem ländlichen Gebiet am Rande von Forstwald gesehen werden. Nur die endgültige Baugenehmigung fehlt noch. Allein für den 18-Loch-Platz sollen in den nächsten Monaten 3,7 Millionen Euro investiert werden.
Beteiligt an dem Projekt sind der Hülser Landschaftsarchitekt Pieter Schwarze und die in Forstwald lebende Ingeborg Witt. Beide hatten im vergangenen Jahr ein Golfplatz-Projekt am Stockhof und der Landwehr fallen lassen müssen, weil es unter anderem Bedenken der Anwohner gegeben hatte und der Grundstückseigentümer plötzlich andere Pläne hatte.
In Anrath wird der Vierkanthof aus dem 19. Jahrhundert zum Clubhaus - "mit allem, was dazu gehört", verspricht Haggart. In dem denkmalgeschützten Gebäude sollen unter anderem ein Gastronomie-Betrieb (offen für Mitglieder wie für andere Besucher), Umkleide- und Mitarbeiterräume untergebracht sein. Für die richtige Mischung aus Alt und Neu soll Architekt Bernd Römer sorgen. Dessen Büro hat unter anderem den Elefantenpark im Kölner Zoo, die Erweiterung des FC-Geißbockheims und ein Pier am Kölner Rheinauhafen geplant. "Seine Frau kommt von einem ähnlichen Hof am Niederrhein, und beide sind Golfer", erklärt Ingeborg Witt.
Die 61-jährige Forstwalderin ist ein Glücksfall für Haggart, der auf dem Weg zum Startschuss diverse Schwierigkeiten überwinden musste. Nun hat er Ingeborg Witt und ihren Mann Dieter als weitere Investoren im Boot. Und die passionierte Golfspielerin weiß, was sie will: "Einen anspruchsvollen Platz bauen." Dem Klischee, dass ausschließlich reifere Menschen mit dicken Portmonees diesem Hobby frönen, tritt sie energisch entgegen: "Golf ist kein Sport nur für alte oder reiche Leute". Ein Jahr Golf koste weniger als 14 Tage Ski-Urlaub. Witt: "Golf ist zu einem Breitensport geworden."