Furcht vor dem Verkehrs-Kollaps am Volksbank-Neubau

Am WZ-Bus haben sich die Bürger zum Neubau der Volksbank und zur Teilsperrung der Breite Straße geäußert.

<strong>Krefeld. Nachdem der Planungsausschuss den Bebauungsplan 715 beschlossen hat, ist nun die Überplanung des leerstehenden Papst-Johannes-Hauses und seines Umfelds möglich. Die Volksbank möchte hier ihren zentralen Firmensitz errichten. Für die Zufahrt zum neuen Parkhaus soll ein Teil der Breite Straße für den Fließverkehr gesperrt werden. Ist somit ein Verkehrschaos programmiert? Wie denken die Bürger über dieses Großbauvorhaben? Was wird aus der Verkehrsführung auf der Breite Straße? Die rollende WZ-Redaktion hat sich auf dem Westwall umgehört. "Den Abriss des Papst-Johannes-Hauses finde ich ganz, ganz schrecklich", sagt Rolf Müller und ergänzt: "Die Volksbank wird hier sicher einen riesigen Klotz hinbauen. Dadurch wird das Umfeld der Pfarre vollkommen verändert." Auch die Pläne, die Breite Straße teilweise für den Verkehr zu sperren, stoßen bei ihm auf Ablehnung: "Wir haben doch bei C&A schon ein Parkhaus. Durch die Teilsperrung der Breite Straße wird es auf dem Westwall noch mehr Verkehr geben als bisher." Als "Firlefanz" betrachtet Manfred Küsters die neuesten Baupläne der Volksbank und fragt: "Haben wir nicht schon genug Banken in Krefeld?" Ähnlicher Meinung ist auch Daniel Wichmann: "In dieser Stadt werden sinnlos neue Gebäude errichtet. Man sollte nützliches wie ein Obdachlosenheim, eine Kita oder ein Jugendzentrum in dem Gebäude unterbringen." Siegfried Leigraf stellt die Notwendigkeit des von der Volksbank geplanten Parkhauses in Frage: "Das Parkhaus ist ausschließlich für Kunden der Volksbank vorgesehen." Allen anderen nutze es somit wenig.

Lydia Kempen ist mit dem Bauvorhaben nicht einverstanden. "Das ärgert mich und ist von der Stadt schlecht geplant. Der Westwall ist doch jetzt schon sehr stark befahren. Wenn die Breite Straße gesperrt wird, gibt es einen Verkehrs-Kollaps. Ich wohne seit 38 Jahren hier, und der Verkehr hat stetig zugenommen."

Auch Marga Dammer beschwert sich über die geplante Sperrung der Breite Straße. Dass die Volksbank hier ihre Zentrale mit Parkhaus errichten will, stört sie aber nicht. "Ich finde es wunderbar, dass das alte Pfarrhaus verkauft wird und ein neues Gebäude entsteht." Volker Weste, der sein Büro auf dem Westwall hat, sagt: "Meiner Meinung nach muss die Breite Straße offen bleiben und der Verkehr durch eine Ampelführung geregelt werden. Aber das ist seitens der Stadt offenbar schlecht durchdacht. "

Ganz anderer Ansicht ist Miya Kücüksahin. Sie findet, der Westwall werde durch die Filiale der Volksbank endlich belebt. "Einen Verkehrskollaps wird es nicht geben, es ist positiv, wenn die Stadt neue Pläne realisiert." So sieht das auch Brigitte Hüfken: "Wie es im Moment ist, ist es schlecht. Das Papst-Johannes-Haus steht schon lange leer. Da ist ein neuer Bau der Volksbank durchaus in Ordnung. Ich befürchte aber, dass es damit auch deutlich Verkehr mehr geben wird."

Manfred Dammer sieht in den aktuellen Verkehrsführungsplänen einen Widerspruch: "Ursprünglich sollte die Dionysiusstraße die Fahrradfahrer davor bewahren, die vielbefahrene St.-Anton-Straße nutzen zu müssen. Mit der geplanten Verkehrsumleitung wird die Dionysiusstraße bald wohl auch mehr Verkehr haben."