Kinder-Fest: Spielen wie vor hundert Jahren
Der Sozialdienst katholischer Frauen besteht seit 100 Jahren. Aus diesem Anlass lud der Verein Krefelds Kinder zu einem Fest ein.
Krefeld. Die Krefelder Open-Air-Veranstalter haben wirklich Glück: Auch das Kinderfest am Samstag fand wieder auf einer Sonneninsel inmitten trüber Tage statt. Im Rahmen der Veranstaltungreihe zum 100-jährigen Bestehen des Sozialdienstes Katholischer Frauen hatten die Vorsitzende Ulla Dietz und Geschäftsführer Bernd Wienczierz zum "Spielen wie vor hundert Jahren" auf den Platz am Schwanenmarkt geladen, und Schirmherr Jochen Butz von der Kabarettgruppe "Die Krähen" konnte schon vormittags viele große und kleine Gäste begrüßen.
Zum Staunen brachte der Magier Salü (Norbert Axnick) das Publikum, indem er auf wundersame Weise eine kaputte Halskette reparierte und zusammen mit einer kleinen Assistentin blitzschnell ein Bild bunt malte. Wie der Plüschhase jedoch in den Luftballon gekommen war, das blieb ihm selbst ein Rätsel. Danach führte die Puppenspielerin "petit bec" alias Hiltrud Vorberg-Beck das Märchen vom Rotkäppchen auf. Dass die kleinen Zuschauer dabei aktiv mitmachten, gehört zum Konzept, und umso größer war die Freude, als die Großmutter lebendig geborgen und der böse Wolf besiegt war. In Ermangelung echter Wackersteine krochen einige Kinder am Schluss selbst in den dunklen Bauch des Untiers und lernten dabei vielleicht, dass man mit ein bisschen Mut und Selbstvertrauen so manche Angst überwinden kann.
Aber nicht nur auf der Bühne war Action. An den vorsorglich überdachten Ständen ringsum konnten die Kinder alte Spiel- und Basteltechniken ausprobieren, die im digitalen Zeitalter selten geworden sind: zum Beispiel Büchsenwerfen mit dem Ball oder aus Stroh und Bindfaden fantasievolle Figuren basteln. Der Bildhauer Stanley Crawitz leitete seine Besucher an, aus Speckstein kleine Objekte zu fertigen. In einer anderen Ecke konnte man sich auf ausgerollte Tapete legen, seine Umrisse zeichnen lassen und dieses lebensgroße Abbild dann farbig ausmalen und anschließend ausschneiden.
Für den erkrankten Tif-Tof sprang der quirlige Pibi Glix im Programm ein und setzte den furiosen Höhepunkt dieser turbulenten Party. Mit seiner urkomischen Mischung aus gekonnter Jonglage und geplanter Tollpatschigkeit eroberte er die Herzen der kleinen und großen Kinder im Sturm. Er balancierte auf einem von sechs starken Vätern gehaltenen Seil und führte gemeinsam mit wechselnden Kindern lustige Zauberkunststücke vor. Ein fröhlicher Ausklang für ein gelungenes Fest.