Schicksbaum: Gestrüpp verärgert Kunden
Auf einer Grünfläche am Supermarkt wuchert das Gestrüpp. Jetzt sammelt sich auch immer mehr Müll an.
Krefeld. "Muss man das wirklich alles so versauern lassen?", fragt Klaus Rebmann verärgert. Was den Krefelder so stört, ist der Zustand eines Grünstreifens in Schicksbaum. "Diese Fläche ist eine Schande. Hier wuchert überall das Gestrüpp, und zudem ist hier alles total vermüllt. Einige der Supermarktkunden haben sich bereits Trampelpfade durch das Gebüsch geschlagen."
Wer für die Pflege dieses Bereichs zuständig ist, weiß der Rentner nicht. Der Grund: Die besagte Stelle an der St. Töniser Straße befindet sich direkt an der Grenze zum Kundenparkplatz des Penny-Markts am Kempschen Weg. "Muss die Stadt sich darum kümmern oder macht das der Supermarkt selbst?", fragt der Rentner.
Michael Görtz von der Rewe-Zentrale in Köln, zu der die Penny-Markt-Kette gehört, kann zu der Zuständigkeit der Fläche keine genauen Angaben machen. "Die Penny-Märkte haben jedenfalls Gärtner, die alle Grünflächen der Filialen-Gelände pflegen." Auch beim Penny-Markt in Schicksbaum weiß man nichts von einer möglichen Zuständigkeit für die besagte Fläche. Laut Filialleitung liege die Zuständigkeit bei der Stadt Krefeld.
Tatsächlich liegt die Zuständigkeit nicht beim Penny-Markt. Aber auch die Stadt ist nicht verantwortlich: "Die Fläche gehört der Baugesellschaft der Wohnstätte Krefeld", weiß Bärbel Schröder vom Fachbereich Grünflächen. Generell sei der Eigentümer eines Grundstücks nicht verpflichtet, seine Fläche in Stand zu halten, erzählt sie. Sobald aber Menschen gefährdet werden, sei die Rechtslage anders. "Wenn Passanten zum Beispiel ein maroder Ast auf den Kopf fällt, haftet der Eigentümer." Von ungepflegten Grünflächen aus Privat- oder Firmenbesitz jedenfalls kann Schröder ein Lied singen. "Wenn auf solchen Flächen einmal Müll liegt, kommt häufig mehr dazu."
Dirk Leuchtenberg von der Wohnstätte Krefeld weiß um die Problematik und hat hierfür auch eine Erklärung: "Gerade in Schicksbaum sind viele Leute noch am Werkeln und lagern ihren Müll auf unserem Gebiet ab. Ungefähr alle fünf Monate lassen wir das beseitigen, was uns eine Menge Geld kostet." Den Müll betrachtet Leuchtenberg zudem als viel schlimmer als das Gestrüpp, das sich aufgrund des nassen Sommers ausgesät habe. "Man sollte jeden Anwohner dazu auffordern, mit ein Auge darauf zu haben. Das ist schließlich das Eingangstor zu Schicksbaum."