Göldenbachs-Platz: Arbeiter finden historische Mauern
Überraschung: Bei den Umbauarbeiten auf dem Willy-Göldenbachs-Platz ist der Bagger auf Kellergewölbe aus dem Jahr 1711 gestoßen.
Krefeld. Am Willy-Göldenbachs-Platz staunte Doris Törkel, Leiterin des Fachbereichs Grünflächen, am Montag nicht schlecht: Bauarbeiter haben ein altes Kellergewölbe freigelegt. Vor einer Woche haben die Umbauarbeiten für die Neugestaltung des Platzes in der Innenstadt begonnen. Zuvor habe es zwar eine Baugrunduntersuchung gegeben. Doch "mit Hohlräumen in dieser Dimension" habe man nicht gerechnet, sagt Törkel zu den bis zu 3,50 Meter tiefen Backstein-Gewölben. Nach der monatelangen Diskussion um die Nutzung des Platzes habe sie fast mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, dass es sich nicht um römische Badestätten oder ähnlich historische Bauwerke handele, sagt sie mit einem Augenzwinkern. In den kommenden Tagen, wenn die oberste Schicht abgetragen ist, wird sich auch zeigen, ob es ein Einzelfund ist, welche Bereiche verfüllt werden müssen und wieviel Einfluss dieser Fund auf den Bauzeitplan und die Kosten haben wird. Den Fund hat auch Dr. Christoph Reichmann, Leiter des Museums Burg Linn, bereits in Augenschein genommen. "Es handelt sich um Tonnengewölbe, die vermutlich im Jahre 1711, nach der zweiten Stadterweiterung, entstanden sind", berichtete er am Montag auf WZ-Anfrage.
Auf dem ganzen Gelände stand bis zum Zweiten Weltkrieg dichte Blockbebauung, die auf sechs Parzellen bis an die Gaststätte Et Bröckske heranreichte. Die Gebäude sind im Bombenbeschuss während des Weltkriegs zerstört, die Kellerräume mit dem Schutt verfüllt worden.