Krefelder Samstag: Wie die Krefelder „Love“ behalten

Händler lockten mit „Kunst und Handwerk“ viele Kunden an.

Krefeld. Nicht nur vollendete Kunst betrachten, sondern auch zusehen, wie sie entsteht - dieses Vergnügen hatten die Besucher beim Krefelder Samstag. Viele Künstler stellten ihre Staffeleien auf und ließen sich bei der Entstehung eines Werkes über die Schulter schauen. Die City wurde zum Kunst-Karrée, in dem die Geschäftsleute den Kunden "werdende Kunst" zeigten und den Künstlern ein Forum boten.

Arno Holzke malt im Schwanenmarkt ein großes "L" mit roter Farbe aus, und viele Passanten schauen interessiert zu. Es ist der erste Buchstabe im Gemälde von Robert Indianas "Love", das kopiert wird. Die Künstlerkollegen Norbert Potthoff, Khosro Khavar und Ronald Opel sind für die anderen Buchstaben zuständig, die sich auch in ihren Namen wieder finden. "Glücklicherweise haben wir einen mit ,V’ in unseren Reihen", sagt Holzke schmunzelnd. "Wir wollen den Krefeldern das Bild erhalten." Es wird mit der Sammlung Lauffs aus dem Kaiser-Wilhelm-Museum abgezogen. Was nach der Fertigstellung mit dem "Repainting" passieren soll, ist noch unklar. "Wir werden es zu gegebener Zeit sagen."

Der Kommentar von Günter und Gudrun Kurscheid: "Es ist sehr schön hier, eine gute Mischung." Die beiden Neusser sind eigens für den Thementag nach Krefeld gekommen und haben bereits ein Bild für den Sohn erstanden. Sie finden die Preise für die Kunst "realistisch und erschwinglich".

"Lappen auf der Leine", wie es Künstler Max Müller ausdrückt, hängen im Modehaus Greve über der aktuellen Mode. "Es sind noch ungerahmte Ölgemälde auf Leinen, ganz klassisch", erklärt Geschäftsführer Hajo Greve. Der Künstler bemalt an diesem Tag Papiertaschen mit Glückskäfern für einen guten Zweck. Greve: "Die Taschen werden verkauft, wir verdoppeln den Erlös und übergeben ihn an die Initiative ,Kinder brauchen Zukunft’ des Krankenhauses Maria-Hilf."

Auf der Königstraße haben sich alle dort tätigen Künstler mit einer kleinen Skizze auf orangefarbenen Behängen verewigt, die leise im Wind flattern. Gabriele Leigraf streift dort die dicken Arbeitshandschuhe über. Die Künstlerin hat schon zwei große Stelen fertiggestellt und ist bei der dritten, die als Ensemble verkauft werden sollen. "Ich habe sie zusammengeschweißt und mit einem Gitter versehen, in dem Stahlplatten verankert sind. Sie stehen für die Stahlproduktion in Krefeld und für Netzwerke. Das Metall nimmt mit der Zeit Patina an, rostet aber nicht", so Leigraf.

Stadtmarkt und Delikatessen Franken präsentieren die Werke der Künstlerin Britta Werthmann. "Besonders mögen die Kunden ihre unterschiedlichen Malstile. Sie probiert immer wieder Neues. So malt sie die unterschiedlichsten Motive nicht nur mit Acryl, sondern auch mit Öl, Pastell und Tempera", erklärt Franken-Inhaber Oliver Reiners. "Wir stellen ihre Stillleben und Landschaften aus."