Kreisel statt Schilder
Politiker halten nichts davon, dass Autofahrer an der Meyeshofstraße nur noch rechts abbiegen dürfen.
Benrad. Jede Lösung ist denkbar, nur die bestehende nicht. Das vertrat übereinstimmend die Gesamtheit der Bezirksvertretung West (BZV) zur Situation an der Kreuzung Meyeshof-/Oberbenrader Straße. Weil es an der Kreuzung bereits 17 Mal in diesem Jahr gekracht hat, hat die Stadt reagiert: Wer über den Maysweg aus St. Tönis kommt, darf seit April nicht mehr Richtung Gatherhof geradeaus und auch nicht nach links Richtung St. Töniser Straße fahren. An der Kreuzung gilt das Rechtsabbiegegebot Richtung Gladbacher Straße. Das hat Umwege von mehreren Kilometern zur Folge.
„Das ist die Schweinerei des Jahrhunderts“, sagte ein Verkehrsteilnehmer beim WZ-Mobil , der Anfang Mai vor Ort war und Meinungen sammelte. So drastisch formulierten es die Bezirksvertreter nicht, aber das Kopfschütteln war fraktionsübergreifend. CDU-Sprecherin Barbara Ritters-Kleinheyer beklagte in ihrer Anfrage: „Nun ist festzustellen, dass sich kaum ein Verkehrsteilnehmer an die getroffenen Maßnahmen hält und es zudem zu kaum kontrollierbaren Umfahrungen — zum Teil über Feldwege — kommt.“
Ihr Parteifreund, der Landwirt Heinz Albert Schmitz berichtet ebenfalls von Schleichverkehren und davon, dass sich kaum ein Autofahrer an die vorgegebenen Regeln hält. Der Landwirt, der mit seinem Hof an der Oberbenrader Straße beheimatet ist: „Manche fahren dann nach rechts bis zur nächsten Hofeinfahrt und drehen dort, um danach wieder zurück und nach rechts in die Meyeshofstraße Richtung Gatherhof abzubiegen.“
Unisono setzen sich die Bezirksvertreter für die Errichtung eines Kreisverkehrs ein. Schmitz hat sich unter den Grundbesitzern um die Kreuzung umgehört. „Die Eigentümer wären mit einem Grundstückstausch einverstanden“, teilt er mit. Damit wäre ein Hauptgrund ausgeräumt, die Kosten für Grundstücksaufkäufe, die für einen Kreisel notwendig wären. Einzelheiten dazu seien natürlich noch zwischen Stadt und Eignern zu klären. Schmitz: „Wir müssen nach einer dauerhaft sinnvollen Lösung suchen.“
FDP-Sprecher Günther Porst, der in Forstwald wohnt, sprach sich für eine provisorische Ampel als Sofortmaßnahme aus, da die Realisierung eines Kreisverkehrs trotzdem noch geraume Zeit in Anspruch nehmen werde. Die UWG brachte über ihr Ratsmitglied Ralf Krings als „einfachste Lösung“ ein: „Alle derzeitigen Verkehrszeichen weg. Rechts vor links. Das ist einfach und wirkungsvoll.“ Für Vorsteher Hans-Josef Ruhland (CDU) stand fest: „Die derzeitige Regelung muss aufgehoben werden. Die Verwaltung soll prüfen, wie eine Ampel oder eine Kreisverkehr umgesetzt werden können und ob der UWG-Vorschlag sinnvoll ist.