Mallewupp: Federn, Fell und Blütenblätter

Auf dem Mitmach-Bauernhof Mallewupp können Kinder Tiere und Pflanzen hautnah erleben.

Krefeld. Verwunschener Garten mag einem beim Betreten des Herzstücks des Areals an der Ottostraße eher in den Sinn kommen als Bauernhof. Blüten in den unterschiedlichsten Farben ranken auf den Weg, der durch den Garten zu einem kleinen Häuschen führt.

Eine am Baum befestigte Schaukel wiegt sich langsam im Wind, geschnitzte Stühle aus Baumstümpfen stehen im Kreis und warten auf kleine Besucher, im Kräutergarten sprießen zarte Pflänzchen und am Kirschbaum hängen reife Früchte. Natur wohin das Auge blickt.

Zu der Mitmach-Stätte, die sich auf mehreren Grundstücken am Rande des Kleingartenvereins Uhlenhorst befindet, gehören auch eine Koppel mit Pferden, Ziegen, Schafen, Enten, Hühnern und Kaninchen, ein Reitplatz und liebevoll angelegte Ställe und Gehege für die Tiere.

Auf etwa 3000 Quadratmetern empfangen Silvia Schiratti und ihre Kollegen regelmäßig Kinder, Familien sowie Kindergarten- und Schulgruppen, um ihnen Landwirtschaft an Natur und Tier zu vermitteln.

„Begonnen hat alles 2006 mit acht Gründungsmitgliedern“, erzählt Silvia Schiratti. „Unser erstes Osterfest haben wir hier mit sechs Kindern und sechs Erwachsenen gefeiert. Dieses Jahr haben wir an Ostern 150 Besucher gezählt. Das ist ein Zeichen, dass viele uns kennen und auch annehmen.“

Dem Verein sei es wichtig, die Eintrittspreise klein zu halten, den Kindern aber viel zu bieten. Viele Themen und Kinderfragen würden erst durch die Praxis beantwortet und im Bewusstsein der Kinder verankert. „Wir haben uns bewusst für das Wort Bauernhof entschieden, weil wir kein Streichelzoo sein wollen. Wir bieten hier tiergestützte Pädagogik an.“

In den vergangenen fünf Jahren ist der Verein schnell gewachsen. Mittlerweile gibt es 80 Mitgliederfamilien, die den Verein unterstützen. Neue Mitglieder sind immer herzlich willkommen.

Die Vormittage sind vornehmlich für Kindergarten- und Grundschulgruppen reserviert.

Jeden ersten Freitag im Monat gibt es aber den offenen Nachmittag, wo alle Kinder herzlich willkommen sind. Ein abwechslungsreiches und vielfältiges Programm bietet den kleinen Besuchern immer wieder neue Abenteuer — abgestimmt auf die Jahreszeit oder auf ein spezielles Tier bezogen.

Die kleinen Besucher werden in alle Vorgänge mit einbezogen. So erleben sie, wie Schafe geschoren und die Wolle gespinnt wird, wie Erdbeermarmelade oder Kräuterbutter hergestellt wird, wie die Arbeit von einem Hufschmied und einem Pferdezahnarzt aussieht oder wie eine Blütensuppe schmeckt.

„Wir wollen was vermitteln, wollen das aber auch immer mit Freude machen“, sagt Schiratti, die gerne mehr als die vertraglich vereinbarten Stunden auf dem Bauernhof verbringt. „Für jeden gibt es hier einen Ort oder eine Tätigkeit, die für ihn sinnvoll ist.“ So gibt es für Klein und Groß immer etwas zu tun.

„Die Lage hier ist ein großer Pluspunkt. Wir liegen nah zur Stadt, sind fußläufig gut zu erreichen, Kindergarten und Schulen sind in der Nähe.“ Ab Juli gibt es zudem eine Neuheit auf dem Bauernhof. Bewohner aus dem Seniorenheim an der Westparkstraße übernehmen eine Sammelpatenschaft für Tiere.

So begegnen sich immer samstags am Patentag Kinder und Senioren, die zusammen eine Patenschaft für ein Tier übernommen haben. „Die Kinder und die Senioren sollen sich an dem Tag austauschen. Ich denke sie könne sich spannende Geschichten erzählen,“ sagt Schiratti. Für die Zukunft wüscht sich die gelernte Pferdepflegerin „dass der Bauernhof sein 10-jähriges Bestehen feiert“.