Radler warten seit zwei Jahren auf Fahrradständer für den Bahnhof
Die Deutsche Bahn hat ihr Einverständnis zum Bau gegeben. Doch die Stadt hätte das gerne schriftlich.
Krefeld-Forstwald. Christian Bortz verhält sich vorbildlich: Der 26-Jährige fährt mit dem Rad zur Arbeit, zumindest einen Teil der Strecke. Dann steigt er am Bahnhof Forsthaus in den Zug — wie viele Pendler, die in Forstwald leben. Und wie viele Pendler lässt er sein Fahrrad am Bahnhof mit einem unguten Gefühl zurück. Denn reguläre Fahrradständer gibt es am sanierten Bahnhof Forsthaus kaum. Und selbst die sind veraltet, wurden im Zuge der Sanierung nicht ausgetauscht, wie es von Seiten des ADFC heißt.
Viele Radler ketten deshalb ihre Drahtesel am Jägerzaun am Bahnhofsaufgang fest. Doch der ist bereits in der frühen Morgenstunden belegt, der Rest der Räder muss auf der Freifläche Platz finden, die auch als Fahrradabstellplatz vorgesehen ist. Das Problem: Anschließen können die Fahrer ihre Räder dort nicht: „Das ist natürlich ärgerlich. Das Risiko, dass das Rad gestohlen wird, ist hoch“, sagt Bortz. Ein weiteres Manko: „Oft nutzen Autofahrer die Fläche als Parkplatz, zum Nachteil für die Radfahrer.“
Hartmut Genz vom ADFC kennt das Problem. „Ich habe ein Liegerad, das etwas teurer war, abstellen würde ich das hier nicht“, sagt er. Bereits 2010 habe die tadt versprochen, den Mangel zu beseitigen und neue Ständer aufzustellen. „Passiert ist seitdem nichts. Das ist einfach ärgerlich“, moniert er. „Zumal die Stadt Fördermittel für die Einrichtung der Ständer abrufen kann.“
Genz nennt als Beispiel die Stadt Willich. Mit Unterstützung des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr hat die Stadt dort unter anderem in Abstellboxen investiert, in denen Fahrradfahrer ihre Räder einschließen können. „Vorbildlich“, findet Genz.
In Krefeld hat die Stadt die Finanzmittel für die Fahrradabstellanlage am Bahnhof Forsthaus im städtischen Haushalt bereits bereitgestellt. Dass mit dem Aufbau noch nicht begonnen werden könne, liege daran, dass sich die Deutsche Bahn sperre, das Grundstück am Bellenweg bereitzustellen. Die Deutsche Bahn wiegelt ab: „Solange die Stadt Krefeld die Kosten trägt, stellen wir das Grundstück sofort für eine Bike & Ride Anlage zur Verfügung“, erklärt Pressesprecherin Andrea Brandt.
Das hätte die Stadt Krefeld allerdings gerne auf dem Papier: Sie will die Deutsche Bahn jetzt anschreiben und um eine schriftliche Zusage oder einen sogenannten Gestattungsvertrag zum Bau einer Bike & Ride-Anlage bitten.