Statt einer Leine kauft sie gleich das Geschäft

Gabi Schramm ersteigerte im Internet Futter und Tierzubehör. Den Großteil hat sie gespendet.

Benrad-Süd. Online gibt es Kleidung, elektronische Geräte, Spielzeug, Fanartikel und vieles mehr zu kaufen. Gleich ein ganzes Geschäft zu ersteigern, scheint eher nicht die Regel zu sein. Gabi Schramm aus Benrad-Süd hat aber genau das gemacht. Eigentlich war sie nur auf der Suche nach Utensilien für ihren Schäferhund Gerry. „Ich habe durch Zufall von der Geschäftsauflösung eines Ladens für Tierzubehör gelesen. Da habe ich zugeschlagen.“

Dafür hat sie einen niedrigen vierstelligen Betrag gezahlt. Anfang Mai wurde ihr dann der Schlüssel von dem Geschäft übergeben. Doch was macht man mit all dem Futter und Tierzubehör? „Einen kleinen Teil habe ich unter der Hand an Bekannte verkauft, nachdem es sich per Mundpropaganda herumgesprochen hatte. Damit habe ich aber lediglich meine Kosten gedeckt und keinerlei Gewinn gemacht“, sagt Schramm.

Den gesamten Rest hat die 52-Jährige gespendet. Die glücklichen Empfänger waren das Tierheim am Flünnertzdyk und der Katzenschutzbund Krefeld.

„Frau Schramm hat uns gesagt, dass wir uns die Sachen im Laden abholen können. Wir mussten dreimal mit einem Anhänger hin- und herfahren, um alles transportieren zu können“, erzählt Dietmar Beckmann, Sprecher des Vorstands des Tierschutzvereins Krefeld.

Futter, Regale, Transportboxen, Leinen, Shampoo und vieles mehr erhielten die beiden Vereine. „Das war natürlich schon toll für uns“, sagt Beckmann. „Wir sind sehr dankbar. Jeder Euro beziehungsweise jede Spende ist sehr wichtig für unsere Arbeit.“

Auch Walter Bruder, erster Vorsitzender des Katzenschutzbundes Krefeld, war hocherfreut über die Spende: „Wir sind mit einem großen Lieferwagen und mehreren Autos zum Laden gefahren und haben riesige Mengen Tierfutter abgeholt. Wir wissen eh kaum, wo wir anfangen sollen mit unserer Arbeit, da es in Krefeld unheimlich viel für uns zu tun gibt.“ Die Mitglieder des Vereins füttern jeden Tag etwa 250 Katzen, so dass sie die Tiernahrung gut gebrauchen können.

„Wenn ich von der Ladenauflösung früher gewusst hätte, hätte ich das Geschäft gerne selbst ersteigert“, sagt Bruder. Zum Glück habe Gabi Schramm zugeschlagen, die sich nicht bereichert, sondern anderen geholfen habe. Gabi Schramm freut sich, dass ihre Aktion so gut angekommen ist. „Das hat viel Spaß gemacht. Ich weiß ja, wie schlecht manche Tiere behandelt werden. Deshalb ist es schön, für die Tiere etwas Gutes getan zu haben.“