Sportparkmobil: Mehr Bewegung in der Pause
Das neue Sportparkmobil mit Spielgeräten wird auf dem Schulhof regelrecht gestürmt.
Krefeld. Noch ist es ruhig auf dem Schulhof der Albert-Schweizer-Realschule. Die drei Mitglieder des Sportparkmobil-Teams können in Ruhe ihren Anhänger ausladen. Im Gepäck hat das Team unterschiedliche Sportgeräte. Das Angebot geht von Fuß- und Basketbällen über Stelzen und Pedalos bis hin zu einer kompletten Straßen-Hockey-Ausrüstung inklusive kleiner Tore.
Schon kurz vor der zweiten Pause kommen die ersten Schüler eilig zu dem kleinen Anhänger, um sich einen Softball auszuleihen. Dafür müssen sie nur ihren Namen und ihre Klasse angeben. „Wir haben gedacht, dass wir Probleme haben könnten, die Sachen zurückzubekommen, aber das klappt immer sehr gut. Es ist schön zu sehen, dass die Kinder das Angebot annehmen und Spaß haben“, sagt Jenny Rauh. Die 20-Jährige notiert, welche Sportutensilien ausgeliehen werden. Sie macht ein Jahrespraktikum beim SC Bayer 05 Uerdingen und betreut zusammen mit neun weiteren Praktikanten, „Bufdis“ und „FSJlern“ die Aktionen der rollenden Sport-Ausleihe.
Das die akribische Listenführung der 20-Jährigen nötig ist, wird klar, als die Pause offiziell eingeläutet wird. Ein regelrechter Ansturm auf den aufgeklappten Anhänger beginnt. Alexander ist einer der ersten Schüler, der sich geduldig anstellt. „Es ist cool, vorher hatten wir keine Spielgeräte für die Pause“, sagt der 13-jährige Schüler. Dann schnappt er sich ein Rollbrett, um zusammen mit zwei Freunden über den Schulhof zu heizen. „Wir wollen mit unserem mobilen Angebot Kinder und Jugendliche für den Sport begeistern“, sagt Dennis Gerritzen.
Der 22 Jahre alte Fitnessökonom kümmert sich um die Organisation des sich noch im Aufbau befindlichen Angebots. Seit einem Monat macht das Sportparkmobil montags an der Albert Schweizer Realschule halt. Ebenfalls einmal die Woche sorgt es beim Gymnasium am Stadtpark für aktive Pausen. Auf dem Pausenhof der Albert-Schweizer-Realschule herrscht schon nach wenigen Minuten ein reges Treiben. Schüler laufen mit Stelzen, springen mit Hüpfbällen oder spielen Fußball, Basketball und Hockey. Fast der gesamte Schulhof ist in Bewegung.
Die Schüler zur Bewegung zu animieren und dafür spannende Angebote zu schaffen, ist laut Gerritzen zwingend erforderlich geworden. Erst vor kurzem habe er feststellen müssen, dass sportliche Betätigung auf dem Schulhof keine Selbstverständlichkeit mehr ist. „Als ich im Rahmen eines unserer Angebote meine alte Schule besucht habe, hat da niemand mehr in der Pause Fußball gespielt. Früher haben wir jede freie Minute genutzt, um zu bolzen“, sagt der 22-Jährige. „Vor Kurzem habe ich einen Kurs während der Übermittagsbetreuung betreut. Von 15 Kindern konnten nur drei einen Purzelbaum.“
Um das zu ändern, soll das Sportparkmobil-Team in Zukunft an weiteren Krefelder Schulen regelmäßig präsent sein. „Wir bieten das seit fünf Monaten an. Bis Mitte nächsten Jahres möchten wir es schaffen, dass das Mobil jeden Tag unterwegs ist“, sagt Gerritzen.