Streit um Aufforstung des Kasernengeländes
Rund 150 Interessierte kamen zum Informationsabend der Bürgerinitiative Forstwald.
Forstwald. Die Stühle, selbst die Stehplätze im großen Saal des Waldhofs reichen nicht aus, als die Bürgerinitiative Forstwald zum Informationsabend ruft. Rund 150 Personen interessieren sich für die Diskussion um die Zukunft des Kasernengeländes.
Mit einem Statement für die Bebauung des Geländes startet Wolfgang Huber (Website „Lebendiger Forstwald“) in die Diskussion. Dabei stellt er positive Beispiele für Neubaugebiete in der Umgebung heraus, wie das am Wasserturm in St. Tönis. Lebendige Wohnviertel, in denen junge Familien mit Kindern leben und sich Gemeinschaftssinn entwickeln kann, sieht er als Ideal.
Heimatforscher Helmut Sallmann, Vorsitzender der „Bürgerinitiative Forstwald für Aufforstung Kasernengelände“ plädiert dagegen nochmals für einen Erhalt der Grünfläche.
Günther Porst (FDP) hebt hervor, dass sich der Bürgerverein Forstwald 1952 gründete, als die Bäume auf dem Gelände gerodet wurden. „Nach wie vor ist der Bürgerverein für die Aufforstung“, betont Porst. „Der Wald macht Forstwald aus.“
Rolf Rundmund (Grüne) lenkt den Blick auf die „gesamtstädtische Dimension“. Er hält die Rekultivierung für zu teuer. Es sei sinnvoller, das Kasernengelände zu bebauen, als neue Wohngebiete im Wald oder auf der grünen Wiese auszuweisen.
Landwirt Heinz Albert Schmitz (CDU) weist darauf hin, dass der bisherige Wald schon übernutzt sei und man das Naherholungsgebiet erweitern müsse.
Klaus Menzer (SPD) vertritt die Meinung: „Das Bauland zerstört nichts! Durch junge Familien gibt es eine Chance für die Nahversor-gung, für bessere Infrastruktur.“
Kurt Biederbick (BUND) hält es für sinnvoller, auf dem Gelände alles so zu belassen, wie es ist und zuzulassen, dass sich die Natur den Raum zurückerobert. Dies schade der Natur weniger, als die Gebäude abzureißen und das Gebiet wieder aufzuforsten.
So unterschiedlich die Meinung der Diskussionsteilnehmer, so eindeutig die der Zuhörer. Als Moderator Claudius Schmitz zum Schluss die Positionen abfragt, spricht sich eine eindeutige Mehrheit der Anwesenden für die Aufforstung des Kasernengeländes aus.