Wildes Parken: Anwohner ärgern sich über Pinguine-Fans

Bürger bemängeln die chaotische Parkplatzsituation und wünschen sich die Verkehrskadetten zurück.

Krefeld. Die KEV-Fans dürfen sich auf das zweite Heimspiel in Folge in der Deutschen Eishockeyliga freuen. Für viele Anwohner ist das Spiel am Freitag im Königpalast (Köpa) aber ganz und gar nicht erfeulich: „Ich kann an KEV-Spieltagen oft nicht vor meiner eigenen Wohnung parken“, spricht eine Anwohnerin, die namentlich nicht genannt werden will, für sich und ihre Nachbarn.

In der vergangenen Saison ist die Bewachung der Straßensperren durch Verkehrskadetten rund um den Köpa aufgehoben worden. Zwar stehen die Straßensperren noch — das schert die Eishockey-Fans allerdings wenig. Sie schieben die Zäune einfach zur Seite und suchen sich einen Parkplatz im Wohngebiet. Dass sie dort die Anwohnerparkplätze belegen, störe die Besucher nicht, berichten Anlieger. „Es gibt auch rund um den Köpa Parkplätze. Aber weil die ja bei einem KEV-Spiel Geld kosten, stellen die Leute sich lieber bei uns ins Wohngebiet“, macht ein Anwohner seinem Frust Luft.

Der Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma bestätigt diese These. „Der Parkplatz, für den ich abgestellt bin, wird nicht immer vollends genutzt. Beim Spiel gegen den EHC Wolfsburg habe ich von meinen einhundert Parktickets nur etwa ein Drittel verkauft“, sagt der zur Verkehrsregelung auf dem Parkplatz abgestellte Sicherheitsmann.

Insgesamt stehen rund um den Köpa bei Veranstaltungen aller Art 1150 Stellplätze auf sechs Parkplätzen zur Verfügung. Dass diese von den Sportbegeisterten häufig links liegengelassen werden, könnte auch an den Kosten von zwei Euro liegen, vermutet der Sicherheitsmann. „Vielleicht ist den Fans aber auch der Weg zum Stadion zu weit.“

Anlieger Manfred Steinhauer wirft den Wildparkern Bequemlichkeit vor: „Freitags ist es besonders schlimm. Gerade bei schlechtem Wetter. Da wollen die meisten natürlich mit dem Auto anreisen und möglichst nah am Stadion parken.“ Eine halbe Stunde vor Spielbeginn sei dann alles dicht. Bei Partien mit weniger als 4000 Leuten gebe es dagegen meistens keine Probleme.

„Ich muss überlegen, ob ich früher von der Arbeit komme, damit ich einen Parkplatz bekomme. Und damit meine ich nicht einen Parkplatz vor meiner Wohnung, sondern in der näheren Umgebung“, echauffiert sich ein weiterer Anwohner, der seinen Namen nicht verraten will. Die Fans parken ja nicht nur auf unseren Plätzen, sondern stellen sich auch auf Grünflächen und Fahrradwege.“

Laut Arenamangerin Inge Klaßen ist bisher die Seidenweberhaus GmbH für die Verkehrskadetten aufgekommen. Der Hintergrund: Es habe eine entsprechende Auflage des Fachbereichs Ordnung bestanden. Diese Bestimmung sei aber aufgehoben worden.

Die Stadt weist darauf hin, dass das Parken „durch den Außendienst im Rahmen der turnusmäßigen Bestreifung und auch in gezielten Einsätzen überwacht“ werde. Die Anwohnergebiete werden abgesperrt und mit Durchfahrverboten gekennzeichnet. Für Anwohner oder deren Besucher sei der Zugang weiterhin frei. Juristisch sei es nicht haltbar, dass die Verkehrswacht (also die Verkehrskadetten) in den fließenden Verkehr eingreife.