Veranstaltung Linner Weihnachtsmarkt soll kein Volksfest oder Event werden
Krefeld · Die Organisatoren setzen auf Beschaulichkeit und eine ruhige Atmosphäre. Am 7. Dezember geht es los.
Die Zeit der Weihnachtsmärkte beginnt in diesen Tagen. So wird es bald auch in Linn wieder sein. Wie jedes Jahr am zweiten Adventswochenende (7. und 8. Dezember) werden wieder viele Besucher in der historischen Altstadt und an der Burg 130 Buden und Holzhütten vorfinden. Seit mittlerweile 35 Jahren gibt es diese Tradition im Krefelder Südosten nun schon. Beschaulich und besinnlich, das ist ein Markenzeichen des Marktes immer schon gewesen. Und ein Merkmal, das die Veranstalter auch im Jahr 2019 schützen wollen. Ein Volksfest wollen die Organisatoren des Linner Schützenvereins nicht ausrichten. Einen Event-Charakter lehnen die Männer um Peter Winkmann, Thorsten Petzel und Organisationschef Ralph Janssen ab. Genauso kommt der Markt ohne überregionale Werbung aus. Sie setzen allein auf Mundpropaganda. Die Gäste aus den benachbarten Städten kommen dennoch.
Die Organisatoren verzichten
auf überregionale Werbung
Dem WDR, der vor Ort filmen wollte, erteilte man sogar eine Absage, was in der Kölner Rundfunkanstalt zu Verwunderung geführt haben soll, lassen sich doch ansonsten gerne viele Menschen ins Bild setzen, die etwas zu präsentieren haben. Das ist schon eine Besonderheit in der heutigen Zeit, wo der Kommerz scheinbar in alle Bereich des Lebens hineinreicht. „Das Alte hat sich bewährt“, sagt Peter Winkmann: „Wenn es so läuft wie bisher, sind wir sehr zufrieden. Dazu braucht es keinen fliegenden Teppich oder sowas. Wir wollen so blieben, wie wir sind.“ Janssen sagt: „Die Atmosphäre, die Stimmung, der historische Ortskern, sind besonders.“ Und auch Thorsten Petzel macht deutlich: „Wir wollen uns nicht jedes Jahr neu erfinden. Wir brauchen keinen Event-Charakter und kein Bühnenprogramm. Wir haben viele Bestücker auf der Warteliste.“ Der Eintritt zum Markt ist gratis.
Der Linner Weihnachtsmarkt war über viele Jahre ausschließlich auf dem Andreasmarkt im historischen Ortskern beheimatet. 2009 wagten die Organisatoren ein „Experiment.“ Man erweiterte in Richtung der Vorburg. Die Anzahl der Hütten stieg bis auf 130 an. 2017 wurde dann ein Holzsteg über die Wiese der Vorburg gelegt. Ziel war es, den Markt zu entzerren. Besucher sollten in Ruhe flanieren können. „Die Gäste sollen verweilen können. Außerdem wollen wir Vielfalt bieten. Dafür sollen die Leute auch ein bisschen umherlaufen können“, sagt Winkmann. Um eine längeren Aufenthalt zu ermöglichen, soll es auch Toiletten am Rande des Marktes geben.
Vor allem wird an beiden Tagen viel Handwerk präsentiert. Fressbuden sind eher die Ausnahme. Auch das ist eine Besonderheit in Linn. Zu sehen und kaufen gibt es Gravuren, Holzarbeiten, Bleiverglasung, Porzellan, Schraubenfiguren, aber auch Puppenkleider, Ölbilder, Raumdüfte, Schmuck und handgefertigte Unikate, um nur wenige zu nennen. Die Auswahl wird jedenfalls groß sein. „Für jeden ist eine Attraktion dabei“, sagt Peter Winkmann.Vor allem die Linner selbst bestücken ihren Weihnachtsmarkt. Sie stellen mit ihrem Engagement den Löwenanteil unter den Ausstellern und Verkäufern.
Und wenn man schon eine alte Burg in der Nähe hat, darf eine Attraktion für Kinder nicht fehlen: In der Dunkelheit ab 17.30 Uhr wird es eine Gespensterführung geben.