Herbstfest: Kuscheltiere und Kerzenschein

An der Regenbogenschule wurde an 80 Ständen mit Kindersachen getrödelt.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Lange nach der letzten Pause herrschte auf dem Schulhof der Regenbogenschule an der Gladbacher Straße wieder aufgeregtes Gewusel: An rund 80 Trödelständen verkauften die Grundschüler ausgediente Spielsachen und Kleidung. „Die Kinder sind unter sich oft die besten Kunden“, sagt Schulleiter Alfred Kuhn.

Bereits 1996, kurz nach Gründung der Regenbogenschule, sei das Herbstfest aus einer Initiative der Eltern hervorgegangen. „Die ersten 56 Eltern haben damals gesagt, dass sie sich möglichst schnell untereinander kennenlernen müssen und haben somit das Fest auf den Weg gebracht“, erklärt der Schulleiter.

Noch heute wird das herbstliche Treiben maßgeblich durch Elternpflegschaft und Förderverein unterstützt. So sorgen Eltern verschiedener Herkunftsländer für ein abwechslungsreiches kulinarisches Angebot: Neben Glühwein, Kakao und Waffeln gibt es auch türkischen Tee und türkisches Gebäck. Während einige Eltern und Lehrer es sich auf bereitgestellten Bierbänken gemütlich gemacht haben, treiben die Kinder einen regen Handel.

„Wir hatten noch keine Zeit selber rumzugehen“, sagt Joshua. Der Zwölfjährige unterstützt seine Schwester Jessica beim Verkauf von Wortschatzboxen, Kinderkleidung und Pokémon-Karten. Letztere werden gerade aufmerksam von einem Schulkameraden der Neunjährigen in Augenschein genommen. Das Geschwisterpaar hilft dem jungen Interessenten mit Expertenwissen bei der Kaufentscheidung.

Auch die 16 Jahre alte Nataliya hilft ihrer kleinen Schwester beim Trödeln. „Wir haben schon Barbies, ein Mensch-ärgere-Dich-nicht-Spiel und einen Schal verkauft“, sagt sie. Währenddessen hat sich ihre sechs Jahre alte Schwester Yasemin für ein neues Kuscheltier entschieden.

Auch mit Einbruch der Dunkelheit lief das geschäftige Treiben bei atmosphärischem Kerzenschein weiter. Ab 19 Uhr ging es dann in die Klassenräume. Jedoch nicht zum Nachsitzen, sondern um mit den Klassenlehrern den herbstlichen Abend mit Gesang und Lesungen ausklingen zu lassen.

Für Jeanette Tyrpula war das Herbstfest 2014 eine Premiere. Ihr Sohn wurde in diesem Jahr eingeschult. „Ich finde es toll, so lernt man viele andere Eltern kennen und es herrscht dieses Gefühl, dass man zusammen stark ist.“