Anwohner ist verärgert über Zustand des Südparks

Beim Bau der Stromtrasse wurden viele Bäume gefällt und Wanderwege zerstört.

Foto: abi

Krefeld. Als Ingo Paßlack dem Südpark einen Besuch abstattet, trifft ihn fast der Schlag. Hinter ein paar schamhaft zur Straße hin stehengelassenen Baumreihen, wurden zahlreiche Bäume gefällt, haben schwere Maschinen den Boden zerfurcht, sind Waldwege eingezäunt und die Wegenetze dadurch zerschnitten worden. An einer Stelle wurde ein Strommast exakt über einen Wanderweg gebaut, entlang des Zauns hat sich ein Trampelpfad entwickelt. Auch ein erst vor drei Jahren aufgeforsteter Teil des Geländes ist wieder Geschichte. Für die inzwischen stillgelegten Bauarbeiten an der Amprion-Trasse wurden in einem ersten Schritt zunächst 30 Bäume gefällt, später noch einmal 70 größere und 30 bis 40 kleinere Bäume.

Zwar informierte Amprion über die erste Fällung im November 2012, über das wahre Ausmaß der Rodungen sei die Öffentlichkeit aber nicht informiert worden, findet Paßlack. Er hat zehn Jahre alte Google Maps Aufnahmen mit dem Ist-Zustand verglichen. „Ich finde es erschreckend, was hier in den vergangenen Jahren passiert ist“, sagt er. „Warum wurde das nicht öffentlich gemacht?“ Dass sich weder der Besitzer des Südwalds, die SWK, noch ihr Pächter, die Stadt Krefeld, an die Anwohner wandten, ärgert ihn besonders. Die SWK hat seinerzeit nur die Stadt über das Vorhaben Amprions informiert. Die ging nicht an die Öffentlichkeit, da sie „die Rodungen weder gewollt noch genehmigt hatte, weiterhin weder Eigentümerin der Flächen war noch den genauen Zeitpunkt der Baumfällungen kannte“, teilt Manuel Kölker vom Presseamt mit.

Ingo Paßlack kann sich nicht damit abfinden, wie das Gebiet hinterlassen worden ist. „Die Verantwortlichen sollen hier hinkommen und retten, was zu retten ist.“