Café in der Lutherkirche: Ein Gotteshaus wird zum Treffpunkt

Weil das Clarenbachhaus geschlossen wird, gibt es bald Kaffee im Eingangsbereich der Kirche.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die Lutherkirche wird heller, offener und in Teilen neu genutzt. Am Gotteshaus werden deshalb behutsam Veränderungen und Umbauten vorgenommen sowie ungenutzte Räume erschlossen. Eine der Neuerungen wird ein Kirchencafé im Eingangsbereich sein. Ein Grund für diese Arbeiten ist die Schließung des gegenüberliegenden Clarenbachhauses zum Ende des Jahres.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Was mit dem Clarenbachhaus passiert, ist noch offen. „Wir denken seit Jahren darüber nach“, sagt die Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Krefeld-Süd, Sabina Busmann. „Wir müssen es aufgeben, denn es kostet zu viel. Im Jahr sind es rund 60 000 Euro Unterhalt, den wir zahlen müssen.“ Eine Bauinstandhaltung habe seit Jahren nicht stattgefunden, berichtet sie weiter. „Das rächt sich.“

Das Presbyterium sucht deshalb einen guten Investor für das Gebäude, das der Gemeinde gehört. Eine passende Nutzung wird gesucht. Busmann: „Wir müssen genau überlegen, denn eine weitere Spielhölle wollen wir hier nicht.“ Sie könnte sich auch einen schönen Platz mit den alten Bäumen vorstellen, mit einem Café und den im Süden so dringend benötigten Parkplätzen.

Das Clarenbachhaus ist zurzeit ein beliebter Treffpunkt für die Menschen im Südbezirk. Es wird beispielsweise vom benachbarten Haus der Familie genutzt, das als Mehrgenerationenhaus ausgewiesen ist. Dort treffen sich die Menschen zum Frühstück. Es wird auch ein Mittagstisch angeboten, der von jedem genutzt werden kann. Personen aller Altersstufen — von Mitgliedern der Bezirksvertretung bis zum Bürgerverein, von Rentnern und Berufstätigen bis hin zu Kita-Kindern — kommen zum Schlemmen und zum Gedankenaustausch.

Damit dieses Gemeindeleben weiter stattfinden kann, wird zurzeit ein ungenutzter Bereich in der Kirche als Gemeinderaum hergerichtet. Er befindet sich im Eingangsbereich, unter der Empore im Kreuzgratgewölbe. Falttüren öffnen sich in den Kirchenraum. „So wird das Gotteshaus offen für die Gemeinde, nicht nur am Sonntag“, erklärt Sabina Busmann.

Gerade hat sie einen Kindergartengottesdienst geleitet. „Es waren Eltern aller Konfessionen dabei“, sagt sie erfreut. Im neuen Gemeinderaum, der auch für Vorträge und Versammlungen genutzt werden soll, liegen die Leitungen für die kleine Teeküche schon, gerade wird das neue Mobiliar ausgesucht. Damit dieser Bereich gut zugänglich ist, ersetzt eine Rampe die Kirchenstufen, um das Gebäude für Behinderte und Eltern mit Kinderwagen begehbar zu machen. Der rechte Eingang wird neu gestaltet. Außerdem wurden bereits neue Toiletten gebaut. Neue Teppiche für den empfindlichen Sandstein sind geplant. „Es findet ein großer Prozess der Veränderung statt“, sagt Busmann.

Die Gemeinde lädt alle Interessierten am Sonntag, 21. September, ab 10 Uhr zu einem „Fest rund um die Lutherkirche“ ein.