OB-Kandidaten Debatte über eine eigene Leitung für die Burg

OB-Kandidaten stellten sich den Fragen der Bürger. Es ging auch um den A 57-Lärmschutz.

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Krefeld. Die Museumsscheune ist voll besetzt. Die Linner wollen wissen, wie die Oberbürgermeister-Kandidaten zu den Themen stehen, die ihnen auf den Nägeln brennen: Es geht um die Neubesetzung der Leitungsstelle des Museums Burg Linn, die nicht ausgeschrieben ist. Ein weiteres Problem ist der Lärm auf Straße und Schiene.

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Frank Meyer (SPD), Thorsten Hansen (Grüne) und Peter Vermeulen (CDU) sprechen klare Worte und wollen Taten folgen lassen. Meyer würde die Stelle des Museumschefs neu besetzen, sagt er. „Beide Häuser - das zweite ist das Textilmuseum - sind im Aufgabenprofil zu umfangreich, um aus einer Hand vermarktet zu werden. Sie sind repräsentativ für die Stadt.“ Hansen schließt sich der Meinung an: „Das Deutsche Textilmuseum macht die Samt- und Seidenstadt bekannt.“ Doch: „Wie geht man mit dem Stellenplan um? Es ist eine Umorganisation nötig, falls Annette Paetz genannt Schieck beide Museen führt.“

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Vermeulen sieht nicht nur eine Neubesetzung der Stelle, sondern möchte auch ein Museumsentwicklungs-Konzept installieren und danach entscheiden, in welchem Profil eine solche Stelle wieder zu besetzen ist. „Die Wiederbesetzungssperre endet im September. Wir müssen zwischenzeitliche Lösungen suchen und nicht immer nur sparen.“ Der Zoo habe vorgemacht, wie es geht.

Meyer pocht noch einmal auf seine Meinung: „Das Deutsche Textilmuseum und das international anerkannte Archäologie-Museum brauchen eine eigene Leitung.“ Eine kommissarische Lösung sei in Ordnung.

Zum Thema Lärm durch die A57 und Eiserner Rhein weist Vermeulen auf den Bundesverkehrswegeplan hin. „Wir werden den Lärmschutz nicht bezahlen und nicht bestimmen.“ Was den Eisernen Rhein betrifft: „Wir müssen uns in den Bahngipfel einbringen.“ Für den Güterverkehr will der Christdemokrat die Nordanbindung vom Hafen entwickeln. Der Grüne schlägt den Bürgern vor, sich für Lärmschutz einzusetzen mit demokratischen Mitteln. Der Eiserne Rhein erhält vor 2040 keine neue Trasse. Das bleibt jetzt 25 Jahre so.

Der Sozialdemokrat möchte, dass alle Krefelder Abgeordneten in Düsseldorf und Berlin mit einer Stimme dafür sprechen, dass die Nordanbindung endlich vorankommt. Auch eine Südanbindung durch Meerbuscher Gelände sei vielleicht möglich. Frage aus dem Publikum: „Wir warten schon so lange, wann kommt die Anbindung? Dass der Hafen wächst, ist gut.“ Meyer: „Für mich hat sie oberste Priorität.“ Hansen: „Offenlage vielleicht im zweiten Halbjahr.“ Vermeulen: „Wir brauchen Baurecht und Geld. Das bedeutet oft jahrelange Verzögerung.“ Und: „Wie soll die Rheinbrücke den Verkehr aufnehmen? Gibt es eine rechts oder links verbreiterte oder eine zweite oder eine neue Brücke?“ Hansen: „Es wurde viel verschlafen.“ Meyer: „Wir können neue Stuhlkreise gründen, um zu diskutieren. Wir müssen jetzt entscheiden. Es ist eine Krefelder Krankheit, zu entscheiden, liegenzulassen um wieder neu zu planen.“

Zum Thema Sicherheit in Linn nach einigen Überfällen sagt Hansen, man müsse mit einem Haushaltssicherungskonzept die Verwaltungsstellen in den Bezirken neu konzipieren mit den Bezirksbeamten vor Ort. Meyer: „Präventionsarbeit leisten und die offene Kinder- und Jugendarbeit gründen.“ Vermeulen sagt, dass die Stadtbezirke wohl so nicht bleiben. Er will, dass darüber nachgedacht wird, dass die Polizei anders Präsenz zeigt in Linn.