Die Frau mit dem Tennis-Gen
Gisela Plauschin steht seit jüngster Kindheit auf dem Platz und engagiert sich für den Nachwuchs. Dafür hat sie die Goldene Ehrennadel des Bezirks Niederrhein erhalten.
Krefeld-Oppum. Gisela Plauschin ist in der Tennisszene eine feste Größe. Seit rund 60 Jahren ist sie mit Schläger und Bällen aktiv. Die Frau, die — seitdem sie 69 ist — die Jahre nicht mehr zählt, ist nicht nur selbst eine sehr gute Spielerin, sondern hat auch bei vielen Kindern die Freude und Liebe für diesen Sport geweckt. Für ihre langjährige Vorstands- und Jugendarbeit erhielt sie jetzt die Goldene Ehrennadel des Tennis Bezirks I Linker Niederrhein.
Der Treffpunkt für das Interview ist das Clubhaus des Oppumer Tennisclubs (OTC). Hier ist sie Jugendwartin. „Ich habe ein erfülltes Tennisleben“, sagt die sympathische Frau zur Begrüßung, lacht und geht auf „ihre“ Kinder zu, die nur wenig größer sind, als ihr Tennisschläger. „Das Schultennis in Kooperation mit der benachbarten Geschwister-Scholl-Schule ist der absolute Renner“, erzählt sie. „Als ich vor sieben Jahren hier mit der Arbeit als Jugendwartin begann, hatten wir 59 Kinder. Nun sind es knapp 150 unter 18 Jahren. In diesem Jahr gab es bereits 40 Anmeldungen.“
OTC-Pressewartin Anne Besen betont: „Das entspricht bei uns einem Mitgliederanteil von 30 Prozent.“ Nicht nur das Schultennis koordiniert Gisela Plauschin, auch das Vereinstraining wird von ihr organisiert. Im Sommer 2011 und Winter 2012 nahmen 130 Kinder am Training teil. „Wir freuen uns sehr darüber, denn die Jugend ist die Zukunft in jedem Verein“, sagt Besen. Die Jugendwartin betreut zudem die neun Jugendmannschaften des OTC. Schöner Nebeneffekt: Die Kinder bringen Freunde mit und Eltern.
Plauschin: „Es macht riesigen Spaß, mit den Kindern die ersten Schritte auf der roten Asche zu gehen.“ Das Trainerteam, indem auch ihr Sohn Holger mitwirkt, steht ihr zur Seite. Um die Gemeinschaft zu stärken, organisiert sie Radtouren nach St. Tönis, Fahrten mit dem Schluff und Picknicks am Hülser Berg. Die Fahrt zur Mannschafts-Weltmeisterschaft in Düsseldorf steht ebenso auf dem Jahresprogramm.
Die Familie Plauschin besitzt das „Tennis-Gen“. „Schon mein Vater Bernhard Dörken war ein sehr guter Spieler. Meine Eltern haben den Tennisclub Schwarz-Gelb gegründet. Ich stand als Kind mit einem abgesägten Schlägergriff auf dem Platz. Kinderschläger gab es damals nicht.“ Das Talent der Tochter zeigte sich bald. Sie nahm an deutschen Jugendmeisterschaften teil und spielte als Erwachsene in der höchsten Klasse. „Damals durften wir Mädchen nicht am Netz spielen“, erinnert sie sich lachend. „Wir mussten von der Grundlinie aus agieren. Das hat sich glücklicherweise geändert.“