WZ-Mobil: Spielhallen - der Spaß und die Sucht
Es gibt mittlerweile 60 Spielhallen in Krefeld. Zu viele? Mit dieser Frage stand das WZ-Mobil vor einem Casino.
Krefeld-Linn. Im Casino-Center ist der Teppich weich und das Licht gedämpft. An der Wand prangt in silbernen Lettern ein Zitat von Albert Einstein: „Das Spiel ist die höchste Form der Forschung“.
Eduard Raducu schätzt das Glücksspiel etwas weniger erhaben ein: „60 Casinos — das finde ich schon extrem. Und für Spielsüchtige ist das natürlich ein Problem.“
Allerdings möchte er das Glücksspiel auch nicht verteufeln, zumal er selbst gerade vor einem Automaten sitzt und daddelt: „Das ist ein guter Zeitvertreib. Man muss sich halt ein Limit setzen. Bei mir sind es genau 20 Euro.“
Auch Beate Oedinger sitzt vor einer der flimmernden Maschinen. Ihr Limit liegt bei zehn Euro und sie gewinnt: „Läuft gut. Kein Minus bisher.“ Aber auch sie ist sich der Gefahren des Glücksspiels bewusst: „Natürlich kann das süchtig machen.“
Sie findet aber: „Alkohol kann auch süchtig machen. Wichtig ist, dass man Jugendliche da raus hält. Aber solange das alles erwachsene Leute sind muss das jeder selbst entscheiden.“
Was die große Zahl der Krefelder Spielhallen angeht, könnte sie sich eine Begrenzung durchaus vorstellen: „Die vielen kleinen Kaschemmen, das muss nicht sein. Lieber ein paar größere mit Niveau.“
Ilhami Caxvdar mag weder große noch kleine Spielhallen. Er arbeitet in einer Autovermietung neben dem Casino Center und ist von dem Nachbarn nicht gerade begeistert: „Spielen macht süchtig. Ich kenne ein paar Menschen, die damit echt Probleme haben. Deshalb finde ich, dass man die Zahl der Spielhallen begrenzen sollte. “
Dieser Ansicht ist auch Rainer Mertel: „Das sind auf jeden Fall zu viele!“ Auch was die Gefahren angeht, ist er ähnlicher Meinung: „Es gibt Leute, die haben sowieso kein Geld und gehen trotzdem spielen und dann haben sie nix zu fressen mehr.“