Sanierung Stadtgarten: Eine grüne Oase mitten in der Stadt
Die Arbeiten im Stadtgarten sind in Kürze abgeschlossen. Schon jetzt ist die neue Struktur des Parks gut zu erkennen.
Krefeld. Noch ist das historische Tor an der St.-Anton-Straße verschlossen. Aber nicht mehr lange. Der Eingang zum ehemaligen Friedhof wird als nächstes saniert. In zirka sieben Wochen bildet er dann das Entree zum aufwendig umgebauten Stadtgarten. Im Rahmen des Stadtumbaus West sind für insgesamt 1,1 Millionen Euro die ursprüngliche Park- und Wegeanlage wieder sichtbar und die drei zentralen Plätze mit Musikpavillon, Baum-Rondell und Brunnen als einladender Ort zum Verweilen aufgewertet worden. Im Oktober rechnet Heino Thies vom Grünflächenamt mit der offiziellen Eröffnung der größten Grünanlage in der Innenstadt.
„Wir sind im Zeitplan“, sagen Thies und Oberbauleiter Norbert Mosters zufrieden. Das war zu Beginn der Arbeiten im vergangenen Februar nicht abzusehen. Mit Beginn der Rodungsarbeiten auf dem alten Spielplatz an der St.-Anton-Straße sind die Wurzeln einer 90 Jahre alten Linde verletzt worden, die wegen Umsturzgefahr zunächst gesichert und die Krone dann baumpflegerisch beschnitten werden musste. Ihre Standsicherheit ist laut Thies gegeben. Baumschützer hatten aufmerksam die Arbeiten beobachtet und weitere Schäden im Stark- und Grobwurzelbereich an anderen Bäumen, die Verdichtung des Bodens durch Baufahrzeuge und die geplante Asphaltierung der zwei Hauptwege moniert. Einige der dort stehenden Bäume sind bis zu 240 Jahre alt.
Die Stadt hat auf die Hinweise von Bürgern und der WZ rasch reagiert, die ausführende Firma in Regress genommen und von da an die Erdarbeiten genau beobachtet. „Nach einer neuen Anordnung werden von nun an zweimal im Jahr die Bäume kontrolliert und bei ersten Anzeichen von Krankheit reagieren wir“, sagt Thies.
Beim Bummel durch den Park lenkt Thies gemeinsam mit Mosters den Blick auf die Besonderheiten der Umgestaltung. Beispielsweise die neue zentrale Wegachse, die das Eingangstor an der St.-Anton-Straße mit dem Nordwall optisch und fußläufig verbindet. Beidseits eingefasst mit einem Stahlband, wird dort noch asphaltiert. Thies: „In derselben Farbe wie der Splitt im neuen Baum-Rondell.“ Künftig sollen keine großen Wasserpfützen auf den Wegen die Besucher zu Slalom-Läufen zwingen. Alle Parkwege liegen jetzt höher als der Rest der Fläche, damit Regenwasser abfließen kann.
„Der Musikpavillon wird ein echtes Schmuckstück“, schwärmt Thies. Der Terrazzoboden ist fertig, die Decke wird derzeit cremefarben, passend zur Schablonen-Malerei, gestrichen. Der alte Waschbeton am Sockel ist verschwunden. „Jetzt stimmen die Proportionen wieder“, sagt Architekt Klaus Reymann, unter dessen Regie die Sanierung erfolgt.
Ein paar Meter Richtung Nordwall ist der alte Brunnen vom Gestrüpp befreit und in seinen Ausmaßen wieder erkennbar. „Er muss noch saniert werden“, erzählt Thies. Um den Rand herum werden blaue Iris gepflanzt. Im äußeren Kreis hinter den neuen Holzbänken werden künftig Stauden blühen. Die aufwendige Pflege für die beiden Beete übernehmen laut Thies die Stadtgartenfreunde. „Die Stadt wäre dazu zeitlich nicht in der Lage.“
Weiter westlich, an der Rückseite des Amtsgerichts am Preußenring, taucht vor den Augen des Spaziergängers der neue Spielplatz auf. Rund 2000 Quadratmeter ist er groß und bietet Kindern mit seinen vier Spielinseln viel Bewegung, Spaß und Abenteuer.
Ohne die Bundes- und Landeszuschüsse wäre die Revitalisierung des Stadtgartens nicht möglich gewesen. „Hoffentlich bleibt der Park auf lange Sicht so schön erhalten“, wünscht sich Thies. Er hofft, dass Zerstörungen, achtlos weggeworfener Müll, aber auch die Trinker- und Drogenszene mit der Sanierung und neuen nächtlichen Beleuchtung der Vergangenheit angehören.