Volkshochschule: Neues Hofgebäude für arbeitslose Jugendliche

Ehemaliges Schulhaus ist mit Geld aus dem Konjunkturpaket saniert worden. Die Volkshochschule nutzt es zur Weiterbildung.

Krefeld. Die Volkshochschule Krefeld hat ihre Ziele erreicht. Nachdem die Weiterbildungseinrichtung im vergangenen Jahr ein Nebengebäude an der Gartenstraße 58 für Unterrichtszwecke eröffnet hat, wurde nun aus Mitteln des Konjunkturpakets II ein Hofgebäude der ehemaligen evangelischen Graf-Hermann-Grundschule energetisch saniert. Das Haus soll zunächst Teilnehmern von berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (BvB) zur Verfügung stehen.

Bei der Eröffnung betont Oberbürgermeister Gregor Kathstede, wie wichtig es sei, jungen Erwachsenen die Möglichkeit zur Weiterbildung zu geben. Denn das Interesse wachse, sich weiterzubilden. „Die Vermittlungsquote der Teilnehmer der berufsqualifizierenden Maßnahmen liegt bei weit über 60 Prozent“, hebt Kathstede hervor.

Innerhalb der vergangenen sechs Monate wurde das Gebäude im Hof so hergerichtet, dass die aktuell nun 74 Teilnehmer in den Räumen unterrichtet werden können. Der thematische Schwerpunkt liegt dabei in den Bereichen Integration und langzeitarbeitslosige Jugendliche.

Finanziert werden die Weiterbildungsmaßnahmen von der Agentur für Arbeit: „Ihr habt die Möglichkeit eure Zukunft, aber auch die der Gesellschaft, zu gestalten — nutzt diese Chancen“, appelliert Ingo Zielonkowsky, Leiter der Agentur für Arbeit, an die jungen Teilnehmer.

Im Rahmen der Maßnahmen finden sogenannte Profilanalysen und Einstiegsworkshops statt. In deren Mittelpunkt stehen die Stärken und Fähigkeiten der 16- bis 25-Jährigen : „Die Teilnehmer finden heraus, wer sie sind und was sie später einmal machen wollen. Hier können sie in drei Bereiche rein schnuppern: Hotel und Gaststättengewerbe, Lager und Handel sowie Kosmetik und Körperpflege“, erklärt Inge Röhnelt, Leiterin der VHS.

Dazu gehöre auch, dass die Teilnehmer mit den Pädagogen zu den Unternehmen gehen, sich vor Ort alles anschauen und mit den Arbeitnehmern reden. Auch Praktika werden vermittelt.

„Die Pädagogen versuchen außerdem zu vermitteln, wie man sich verantwortungsvoll in einem Job verhält. Dabei bieten wir ihnen soziale Begleitungen an und versuchen herauszufinden, wo die Probleme liegen“, erzählt Inge Röhnelt.

Die Jugendlichen können in der berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme auch ihren Schulabschluss nachholen und verbunden mit Praxiserfahrungen dadurch ihre Ausbildungschancen deutlich erhöhen. Viele junge Erwachsene hätten nach zahlreichen gescheiterten Bewerbungsversuchen den Mut und das Vertrauen in sich verloren. Durch die intensive Arbeit und das Bewerbungstrainings werden sie laut Röhnelt. wieder gestärkt.