Bürger fordern Feinstaub-Aufklärung

Bürgerverein Gellep-Statum beklagt, dass die Messwerte im Dunkeln bleiben.

Krefeld-Gellep-Stratum. Der Hafen mit seinem Ausbau und der Belastung durch Emissionen ist ein Dauerthema bei den Jahreshauptversammlungen des Bürgervereins Gellep-Stratum. Die Bürger beklagten diesmal, dass seit Januar die Messwerte zur Feinstaubbelastung zwar vorliegen, aber nicht bekanntgegeben werden. Laut Auskunft aus der Bezirksvertretung Uerdingen sollen die Daten nur noch in Form gemittelter Werte aus kontinuierlichen Messungen veröffentlicht werden.

"Dies bedeutet aber, dass die Ausreißer und Spitzenwerte unbekannt bleiben", beschreibt Klaus Jagusch (Foto: privat) die Folgen. Der Bürgervereinsvorsitzende befürchtet wie die anwesenden Mitglieder, dass eine Aufklärung nicht erwünscht sei. Krefeld zähle zu den wenigen Städten, in denen die Bürger bei diesen Messwerten im Dunkeln gelassen werden.

Als weiterhin "offene Baustelle" bezeichnet Jagusch den Bau des Zementwerks im Hafen, für das nach wie vor ein Antrag bei der Bezirksregierung in Düsseldorf vorliege. Die Krefelder und auch die benachbarte Meerbuscher Politik hätten zwar ihre Ablehnung geäußert, jedoch keinerlei Entscheidungsbefugnis. Wenn die Bezirksregierung zustimme, sei das Werk mit all seiner Umweltbelastung wohl kaum zu verhindern. Anders die Lärmbelästigung der Firma Compo: Das Unternehmen habe zumindest Besserung versprochen, wenn auch noch nicht umgesetzt.

Zu den eher kleineren Sorgen gehört, dass die Landwirte und die Busfahrer der Linie 047 die von privaten Pkws zugeparkten Straßen am Oelvebach beklagen und Halteverbote fordern. Selbst Rettungsfahrzeuge hätten Probleme mit der Durchfahrt.

Kein Kavaliersdelikt, sondern eine Verkehrsgefährdung sei der Diebstahl von Verkehrsschildern, so Jagusch. "Etwa alle zwei Wochen verschwindet ein weiteres Schild - vermutlich in einem Partykeller", kritisiert er die Sammelleidenschaft von Unbelehrbaren.

Unzufrieden sind die Bürger auch mit den Geschwindigkeitsübertretungen in den 30er-Zonen der Ortsmitte, speziell an den Wochenendtagen, weshalb man sich mehr Kontrollen wünsche.

Klaus Jagusch feiert sein 25-jähriges Jubiläum als Vorsitzender des Bürgervereins. "Ich habe mit knapp 300 Mitgliedern angefangen, inzwischen sind wir 680", berichtet er. Damit ist jeder fünfte Einwohner Mitglied.