Edgar Kohlhaas: Vom Wirtschaftsjournalisten zum Galeristen
Edgar Kohlhaas sammelt und verkauft moderne Kunst in der Galerie am Rheintor.
Uerdingen. Uerdingen hat eine neue feine Galerieadresse. In Sichtweite des alten Rheintores gibt es hochwertige moderne Kunst zu kaufen. In dem 100 Quadratmeter großen Raum sind Unikate von Georg Baselitz bis Herbert Zangs zu sehen. Der Schwerpunkt liegt auf der Kunst der letzten dreißig Jahre und basiert auf einer privaten Sammlung. Galerist Edgar Kohlhaas ist seit Jahren leidenschaftlicher Kunstsammler.
Seine Passion hat der Wirtschaftsjournalist zum zweiten Beruf gemacht und damit sicher Mut bewiesen. "Aber wann ist schon der richtige Zeitpunkt, eine Galerie aufzumachen?", fragt Kohlhaas, der auch privat seine Zelte in Uerdingen aufgeschlagen hat. Er schätzt den historischen Charme dieses Stadtteils und die Lage am Rhein. Eine attraktivere Gestaltung der Uferpromenade wäre in seinen Augen jedoch wünschenswert. Davon könnte auch die Galerie profitieren, die man an dieser Stelle nicht unbedingt vermutet.
Es lohnt sich jedoch einen Blick hineinzuwerfen. Neben den schon fast klassischen Scheibenwischerbildern von Zangs findet man eine wunderbare Arbeit in Pastellkreide von Heinz Mack oder ein typisches Popart-Relief von Robert Knight. Einen besonderen Akzent setzen die ausgefallenen Schale und Vasen aus Muranoglas, die Kohlhaas ebenfalls gesammelt hat.
Viele Stücke sind aus den fünfziger Jahren und älter und von bekannten italienischen Designern wie Fratelli Toso entworfen. Die leuchtenden Farben der Gläser und ihre manchmal manieristisch verspielten Formen fallen ins Auge und manches Einzelstück könnte man sich auch in der eigenen Vitrine vorstellen.
Zu jedem Stück weiß Kohlhaas etwas zu erzählen, hier spricht neben dem Kenner auch der Kunstfreund, der Freude an außergewöhnlichen Dingen hat. Neben dem eigenen Bestand sollen auch Wechselausstellungen präsentiert werden. Die erste Vernissage wird am 6. Dezember ( 18 Uhr) stattfinden. Dann werden Bilder von Guido Kremski zu sehen sein, eine postsurreale Malerei, wie es in der Ankündigung heißt.
Für März ist eine Skulpturenausstellung geplant. Gezeigt werden dann plastische Arbeiten aus Holz von Bernd Härold-Hoffman. Eine Zangs-Ausstellung ist ebenfalls bereits angedacht und auch zum Verein Kunst in Krefeld gibt es erste Kontakte. Es weht jedenfalls wieder frischer Wind in der Krefelder Galerienszene.